Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Seismik

Die Seismik ist die mit Abstand wichtigste und verbreitetste Methode der Explorationsgeophysik, mit der Lagerstätten (Öl, Gas, Kohle) erkundet werden, und liefert auch für den Ingenieur- und Umweltbereich wichtige Strukturinformationen.

In den seismischen Verfahren werden als Informationsträger elastische Wellen und Wellenfelder verwendet, die zu Bildern des Untergrundes aufgearbeitet werden können. Dadurch gelingt es, einen direkten Einblick in seine komplexe Struktur zu erhalten.

Der Untergrund beeinflußt die Ausbreitung seismischer (elastischer) Wellen durch Mechanismen wie: Reflexion, Brechung, Beugung, Absorption und Streuung. Die seismischen Wellen werden für derartige Untersuchungen künstlich erzeugt, beispielsweise durch Explosionen, Hammerschläge, Lautsprecher, Vibratoren, Implosionen, und dann meist mit elektrodynamischen Aufnehmern (Geophonen) aufgezeichnet.

Die sich von der Quelle zur Teufe hin ausbreitenden Wellen können sowohl durch Reflexion als auch durch Mehrfachbrechung wieder zur Oberfläche gelangen und dort beobachtet werden. Es werden die klassische Reflexionsseismik und Refraktionseismik sowie spezielle seismische Techniken wie die seismische Tomographie, die Luftschallseismik und die Flachwasserseismik unterschieden. Aber auch Wellen, die wie Wasserwellen zwischen Quelle und Empfänger an der Erdoberfläche entlanglaufen (Oberflächenwellen), haben eine beschränkte, frequenzabhängige Tiefenerstreckung und werden durch die Strukturen des flachen Untergrunds beeinflußt. Auch sie können mit geeigneten Interpretationstechniken für Aufschlußzwecke genutzt werden.

Mit den seismischen Verfahren lassen sich somit die elastischen Parameter des Baugrundes berechnen, wie etwa Schermodul und Kompressionsmodul. Weitere, detaillierte Verfahrensbeschreibungen sowie Anwendungsbeispiele können [Büttg93] [Gaert95] [Owen95] [Watzl95a] [Frei95] [Schot] entnommen werden.

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)