Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Elektromagnetik (EMI)

Bei den Verfahren der elektromagnetischen Induktion (EMI) wird dem Untergrund über eine Spule ein Wechselfeld aufgeprägt, das dort ein Sekundärfeld induziert. Dieses überlagert sich wiederum mit dem Erregerfeld. Das daraus resultierende Feld wird mit einer Empfängerspule gemessen.

(Bild 4.3.1.2.7-1) zeigt die Meßdurchführung von Hand. Der verwendete Frequenzbereich beim EMI-Verfahren reicht von etwa 10 Hz bis 2 MHz, die Spulenabstände variieren von wenigen Metern bis etwa 100 m (Bild 4.3.1.2.7-2) .

Elektromagnetische Verfahren reagieren besonders empfindlich auf körpererhöhte Leitfähigkeit. Sie sind einfacher zu handhaben als die herkömmlichen Gleichstromverfahren und insbesondere zur Kartierung von gut leitenden Körpern weit verbreitet. EMI-Kartierungen werden bevorzugt zur Erkundung von Rohrleitungen, Kanälen, Stahlbeton-Fundamenten, Eisenfässern und ähnlichem eingesetzt. Die Eindringtiefen hängen stark von der verwendeten Frequenz und den Spulenabständen ab, so daß die Meßparameter den jeweils vorliegenden Aufgabenstellungen angepaßt werden müssen.

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Bild 4.3.1.2.7-1: 

Durchführung einer elektromagnetischen Messung von der Geländeoberfläche aus [Lenz97]

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Bild 4.3.1.2.7-2: 

Durchführung einer elektromagnetischen Messung von der Geländeoberfläche aus [Lenz97]

 

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)