Geophysikalische Baugrunderkundung
Bei der Schadensbeurteilung, aber auch Entscheidung für ein geeignetes Sanierungsverfahren spielt die Kenntnis der Bettungsverhältnisse des bestehenden Kanals eine wichtige Rolle, da diese in vielen Fällen ursächlich für die Schäden sind. Großflächige Aufschlüsse über die Tragfähigkeit der Bettung und Informationen über lokale Inhomogenitäten (z.B. Hohlräume, Betonummantelungen) liefern geophysikalische Verfahren [Brühl55] [Danie94] [Woods94] [Büttg93] [Miege95] [Schep88b] [Schep88a] [Touma94] [Lehma95] [Schep97] [Gelbk95] [Lehma90] .
Eine Übersicht dieser Verfahren, die zur Erkundung der Trasse von Kanälen und zur Ortung künstlicher Erdbauwerke (insbesondere Rohre, Kabel, etc.) dienen, kann, gegliedert nach ihren jeweiligen physikalischen Wirkungsweisen, [Stein88b] entnommen werden.
Die folgende, vereinfachte Beschreibung der Verfahren beschränkt sich auf eine Auswahl geophysikalischer Methoden, die, bezogen auf das Problem der Baugrunderkundung im Zuge der Instandhaltung von Kanalisationen, von der Geländeoberfläche aus oder aus vertikalen Bohrungen heraus zur Anwendung kommen können und Informationen liefern über
- die Lage des Abwasserkanals,
- die geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse, d. h. insbesondere Bodenarten, Schichtgrenzen,
- Lagerungsdichten, Grundwasserstände,
- Anomalien im Baugrund anthropogenen Ursprungs, wie Fundamente, Reste älterer Bausubstanz,
- benachbarte andere Ver- und Entsorgungsleitungen,
- Kontaminationsfahnen im Falle von Undichtigkeiten,
- Hohlräume größeren Ausmaßes, verursacht bspw. durch Grundwasserinfiltrationen.