Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)

Polymerbeton

Polymerbeton besteht aus einem Gemisch von mineralischen, quarzitischen Füllstoffen im porenarmen Sieblinienbereich nach DIN 1045 [DIN1045:1988] und Reaktionsharz auf Basis von ungesättigten Polyesterharzen mit Eigenschaften nach DIN 16946 Teil 2, Tab. 3 [DIN16946:1989] .

Die Materialkennwerte lassen sich wie folgt zusammenfassen [FI-Meyerb] :

  • Druckfestigkeit: 100 N/mm2 (und höher)
  • Biegezugfestigkeit: 13 N/mm2
  • E-Modul: 18.000 N/mm2
  • Wichte: 23 kN/m3
  • Längsdruckfestigkeit: 80 N/mm2 (und höher)
  • Schwingbreite: 6 N/mm2
  • Wandrauheit: < 0,1 mm.

Die Maße von Polymerbetonrohren können dem Entwurf der DIN 54815 Teil 1 [DIN54815:1996] entnommen werden.

Polymerbetonrohre sind sowohl für die Verlegung in offener als auch geschlossener Bauweise geeignet.

Rohre für die offene Bauweise werden mit Kreisquerschnitt von DN 300 bis DN 2200 (Bild 1.7.8-1) (Bild 1.7.8-2) [FI-Meyerb] und mit Eiquerschnitt nach DIN 4263 [DIN4263:1991] im Nennweitenbereich b/h von 300/450 bis 1400/2100 hergestellt.Es können aber auch andere Querschnittsformen, wie z.B. Maul- oder Drachenquerschnitte (Bild 1.7.8-3) [FI-Meyerb] in beliebigen Maßen, und auch Rohre mit Seitenzuläufen und Hausanschlußmuffen angefertigt werden.

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Bild 1.7.8-1: 

Polymerbeton-Vortriebsrohr mit Kreisquerschnitt [FI-Meyerb]

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Bild 1.7.8-2: 

Polymerbetonrohr mit Eiquerschnitt [FI-Meyerb]

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Bild 1.7.8-3: 

Drachenquerschnitt aus Polymerbeton [FI-Meyerb]

 

Die Baulänge der Rohre mit Kreisquerschnitt beträgt 3,00 m, mit Eiquerschnitt in Abhängigkeit von der Höhe und Breite 2,00 m oder 2,50 m.

Die Verbindung der glattschäftig ausgebildeten Rohre erfolgt mit Hilfe von Steckkupplungen, die als Doppelmuffen werkseitig auf Rohre und Formteile montiert werden (Bild 1.7.8-4) .

Polymerbeton-Vortriebsrohre werden, abhängig von der Nennweite, in den Längen 1,00 m, 2,00 m und 3,00 m und im Nennweitenbereich DN 150 bis DN 1400 hergestellt.

Die Art der Verbindung ist abhängig vom Durchmesser (Bild 1.7.8-5) (Bild 1.7.8-6) . Bei DN 150 besteht sie aus einer Steckkupplung mit PP-Stützkörper, bei DN 200 aus einer Steckkupplung mit Stahlkorb. Ab DN 250 wird die Rohrverbindung durch einen Führungsring aus GFK oder Stahl gebildet, der im Werk einseitig montiert wird [FI-Meyerb] . Zum Übertragen der Vortriebskräfte werden werkseitig Druckübertragungsringe z.B. aus astfreiem Weichholz einseitig an der Stirnfläche befestigt.

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Bild 1.7.8-4: 

Verbindung von Polymerbeton-Vortriebsrohren in Anlehnung an [FI-Meyerb] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

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Bild 1.7.8-5: 

Rohrverbindungen bei Polymerbeton-Vortriebsrohren in Anlehnung an [FI-Meyerb] - POLYCRETE®-Vortriebsrohr DN 150 [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

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Bild 1.7.8-6: 

Rohrverbindungen bei Polymerbeton-Vortriebsrohren in Anlehnung an [FI-Meyerb] - POLYCRETE®-Vortriebsrohr DN 200 [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

 

Instandhaltung von Kanalisationen / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH / Redaktion: D. Stein, R. Stein (2001)