3-phasiger Vortrieb
(z.B. mts 400 [FI-Lovatb], RVS 80 und 160 [FI-Wirtha], BM 300, 400 und 500 [FI-Bohrt], PBA 85 [FI-Schmi])
Bild 7.4.2.2.2-1:
Verfahren mts 400 - Pilotrohr-Vortrieb in drei Phasen - 1. Phase: Pilotbohrung mittels Bodenverdrängung in Anlehnung an [FI-Lovatb] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH] |
Bild 7.4.2.2.2-2:
Verfahren mts 400 - Pilotrohr-Vortrieb in drei Phasen - 2. Phase: Aufweitbohrung mittels Bodenentnahme und Vortrieb der Interimsrohre in Anlehnung an [FI-Lovatb] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH] |
Bild 7.4.2.2.2-3:
Verfahren mts 400 - pilotrohr-Vortrieb in drei Phasen - 3. Phase: Einschieben der Produktrohre bei gleichzeitigem Herausschieben der Interimsrohre in Anlehnung an [FI-Lovatb] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH] |
Arbeitsweise und -ablauf
Die Phasen 1 und 2 entsprechen prinzipiell denen der Variante 1.
Die in der 2. Phase bei der Aufweitung der Pilotbohrung eingesetzten Interimsrohre bestehen aus kraftschlüssig miteinander verbundenen Stahlrohrschüssen und übernehmen auch die Funktion der Schneckenführungsrohre. Der Interimsrohrstrang wird in der 3. Phase durch Herausschieben in den Zielschacht mit Hilfe der Pressstation und der über einen Adapter (Bild 7.4.2.2.2-3) angekoppelten Produktrohre wiedergewonnen.
Beim dreiphasigen Vortrieb mit dem Verfahren BM 400 [FI-Bohrt] ist in der 3. Phase alternativ eine weitere Aufweitbohrung analog der 2. Phase beim Verfahren BM 500 (Abschnitt 3.1.2) möglich.
Anwendungsbereich 3-phasiger Vortrieb
Anwendungsbereich 3−phasiger Vortrieb |
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Rohrnennweite DN |
mts 400: 150 ≤ DN⁄ID ≤ 200 (max. DN⁄OD 280) BM 300, PBA 85, RVS 80: 150 ≤ DN⁄ID ≤ 300 (max. DN⁄OD 410) BM 400: 150 ≤ DN⁄ID ≤ 400 (max. DN⁄OD 620) RVS 160: (150) 500 ≤ DN⁄ID ≤ 800 (max. DN⁄OD 690) BM 500: 300 ≤ DN⁄ID ≤ 800 (max. DN⁄OD 1020) |
Rohrwerkstoff |
s. (Tabelle 7.4.2.2.2-1) |
Vortriebslänge [m] |
≤ 80 |
Mindestüberdeckung [m] |
≥ DN⁄OD, mind. 1,0 nach ATV−A 125 [ATVA125:1996] bzw. 1,5 bis 2 DN⁄OD (Praxiserfahrung) |
Vortriebsleistung (Nettobohrzeit) [m⁄h] |
1. Phase: 5 bis 10 2. Phase: 2 bis 4 3. Phase: ≤ 6 |
Zu− bzw. Abrüstzeit [d = 8 h] |
I.d.R. 1,0 bzw. 0,5; RVS 160 und BM 500: 1,5 bzw. 1,0 |
Startschacht min. Innendurchmesser [m] |
I.d.R. Ø 2,0 (1,0 m Baulänge); zusätzlich RVS 80 mit Rahmenverlängerung: Ø 2,5 (1,0 m Baulänge); RVS 160: Ø 2,5 bzw. Ø 3,2 (1,0 m bzw. 2,0 m Baulänge); BM 500: Ø 3,2 (2,0 m Baulänge) |
Zielschacht min. Innendurchmesser [m] |
I.d.R. Ø 1,20; RVS 160: und BM 500: Ø 2,0 |
Abstand Startschachtsohle bis Unterkante Rohr [mm] |
mts 400: 740 BM 300: 700 BM 400: 800 BM 500: 1000 PBA 85: 600 RVS 80: 630 RVS 160: 1150 |
Personalbedarf |
I.d.R. 1 Maschinenführer und 2 Hilfskräfte; RVS 160 und BM 500: zusätzlich 1 Hilfskraft |
Einsatzbereich bzw. Bodenklassen nach DIN 18319 |
Verdrängungsfähiges, homogenes Lockergestein der Bodenklassen LNE 3⁄LNW 3 bzw. LBO 3⁄LBM 3 mit Schlagzahlen N10 ≤ 50 der leichten Rammsonde DPL−5 ("Künzelstab"). Bzgl. Steingrößen und Grundwassereinsatz s. 2−phasiger Vortrieb (Abschnitt 3.1.1.1), bei BM 500 Einsatz im GW mit doppelwandigem Pilotgestänge und Schneckenschleuse. Beim Verfahren BM 400 in der 3. Phase auch eine zweite Aufweitbohrung bei gleichzeitigem Einbau der Vortriebsrohre mit max. DN⁄ID 400 bzw. DN⁄OD 620 (der max. Steindurchmesser darf dann 120 mm betragen). |