Wie können Hindernisse in den Leitungen beseitigt werden?
Als Hindernisse in den Leitungen werden lose oder verfestigte Ablagerungen, Inkrustationen, einragende Dichtungen oder Rohrscherben aber auch Wurzeleinwuchs bezeichnet.
Die Funktionsfähigkeit der Grundstücksentwässerungsanlagen kann durch Hindernisse erheblich beeinträchtigt werden, da es zu Verstopfungen und zum Rückstau kommen kann.
Im Rahmen der Dichtheitsprüfung und Sanierung der Leitungen müssen Hindernisse - soweit dies möglich ist - beseitigt werden, da die Kamerabefahrung und die grabenlose Sanierung nur in weitgehend hindernisfreien Leitungen stattfinden kann.
Im Gegensatz zu einragenden Dichtungen oder Rohrscherben, die nur durch weitergehende Maßnahmen beseitigt werden können, sind Ablagerungen, Inkrustationen und Wurzeleinwüchse i.d.R. durch Reinigungsverfahren zu entfernen.
Angesichts der vielen und oftmals unbekannten Abzweige und Bögen, der kleinen Durchmesser (100-250 mm) und der schlechten Zugänglichkeit ist die Reinigung von Grundstücksentwässerungsanlagen oft mit hohem Aufwand verbunden.
I.d.R. erfolgt die Reinigung dieser Anlagen entweder aus dem Revisionsschacht, den Revisionsöffnungen oder vom Hauptkanal aus. In Abhängigkeit von der Ablagerungsart und -zusammensetzung kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz (Bild 14-1).
Hochdruckreinigung
Die Hochdruckreinigung wird zur Beseitigung loser Ablagerungen, feiner Wurzeln und nicht zu stark verfestigter Inkrustationen eingesetzt. Dabei wird ein Schlauch mit einer speziellen Reinigungsdüse am Ende in die Leitung eingeführt. Die Ablagerungen werden durch den Wasserstrahl gelöst und mit dem abfließenden Wasser entfernt (Animation 14-1).
Fräsarbeiten
Fräsen werden eingesetzt, wenn verfestigte Ablagerungen, Inkrustationen, einragende Stutzen oder auch Wurzeln aus der Leitung entfernt werden müssen. Das Fräsgerät wird in die Leitung eingesetzt und zum Einsatzort ferngesteuert bewegt (Animation 14-2).
Reinigungsspirale
Reinigungsspiralen werden zur Entfernung verfestigter Ablagerungen verwendet. Die Reinigungsspirale besteht aus einer elektrisch angetriebene Spiralmaschine, Gestängen und Aufsatzstücken. Die Gestänge (Länge i.d.R. ca. 2 m) können miteinander zu einer Gesamtlänge von über 30 m gekoppelt werden, die durch einen Mechanismus in der Spiralmaschine in den Kanal eingeführt werden.
Am Kopf des Gestänges werden zur Beseitigung von Ablagerungen verschiedene Aufsatzstücke (z.B. Spiralketten, Bohrer usw.) montiert. Durch die Rotation des Aufsatzstückes können verfestigte Ablagerungen aber auch Haarwurzeln und ggf. sogar Inkrustationen beseitigt werden (Bild 14-2) (Bild 14-3) (Bild 14-4).