Was wird bei der Dichtheitsprüfung gemessen?
Bei der Dichtheitsprüfung mit einem Prüfmedium - i.d.R. mit Wasser nur in seltenen Fällen mit Luft - werden folgende Faktoren gemessen:
-
die Zeit, in der ein bestimmtes Ereignis stattfindet
-
die Prüfmediummenge, die erforderlich ist, einen vorgegebenen Prüfdruck aufrecht zu erhalten
-
die Prüfdruckveränderung, die sich in einem bestimmten Zeitraum einstellt.
Prüfzeit, Prüfdruck und zulässiger Prüfmedienverlust werden in entsprechenden Normen und Regelwerken [DIN1986-30:2003], [ATVM143-6:1998] vorgegeben. Ob die Leitung dicht ist hängt also davon ab, wie viel Wasser während der Prüfzeit zugegeben werden muss, d.h. wie viel Wasser im Leitungssystem "verschwindet".
Wie wird die Dichtheitsprüfung mit Wasser durchgeführt?
Geprüft werden die Leitungen und die Schächte. Die Untersuchung kann - abhängig von der Netzstruktur - für das gesamte Leitungsnetz eines Grundstücks auf einmal oder für einzelne Leitungsabschnitte gesondert durchgeführt werden.
Zuerst werden die Länge und die Nennweite der zu prüfenden Leitung bzw. des zu prüfenden Netzabschnitts ermittelt, da davon die zulässige Wasserzugabemenge abhängt. Dann wird der Prüfabschnitt mit Absperrblasen, die nach Positionierung mit Luft aufgeblasen werden, abgesperrt und mit Wasser gefüllt, bis der erforderliche Prüfdruck erreicht ist. Falls der Wasserspiegel im vorgeschriebenen Prüfzeitraum sinkt, wird Wasser hinzu gegeben. Die Dichtheit ist nachgewiesen, wenn die nachgefüllte Wassermenge einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet.
Fällt die Prüfung positiv aus, sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich. Bei einem negativen Ergebnis muss allerdings eine optische Inspektion folgen, da aus der Wasserdruckprüfung keine konkreten Aussagen über vorhandene Schäden und erforderliche Sanierungsmaßnahmen abgeleitet werden können.
Die Dichtheitsprüfung mit Wasser sollte dann eingesetzt werden, wenn aufgrund der Unzugänglichkeit von Grundleitungen keine optische Inspektion möglich ist.