Bürgerinformation Grundstücksentwässerung / Hrsg.: Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH, Redaktion: R. Stein (Aktualisierung 2018) (2007)

Reparatur

Reparaturen sind Maßnahmen zur Behebung örtlich begrenzter Schäden [[EN752:2008]].

Kurzliner

Bei diesem Verfahren wird ein mit einem aushärtbaren Harz getränktes Gewebe (Kurzschlauch) mit Hilfe eines Packers (Blase, die aufgeweitet wird) an der zu reparierenden Schadensstelle positioniert. Anschließend wird der Packer mit Luft gefüllt. Dadurch wird das getränkte Gewebe an die Rohrwandung gepresst, so dass überschüssiges Harz in die Schadensstelle hinein gepresst und eine dauerhafte Abdichtung hergestellt wird. Der Kurzschlauch erhärtet und geht mit der Rohrwandung eine feste Klebeverbindung ein. In der Praxis ergeben sich durch unzureichende Vorbereitung der Rohrwandung häufig Probleme (Animation 15.2-1).

Animation 15.2-1: 

Arbeitsgänge beim Einbau eines Kurzliners [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Geeinget bei: Innekorrosion, Undichtigkeit, Korrosion in der Rohrverbindung, Querriss, Scherbenbildung

Innenmanschetten

Im beschädigten Bereich der Leitung wird eine Stahlmanschette mechanisch verspannt (Bild 15.2-1). Diese wird an der Schadensstelle aufgeweitet und dicht an die Rohrwandung gepresst bis der Verschlussmechanismus der Manschette aktiviert wird. Die Abdichtung erfolgt i.d.R. durch eine außenliegende Elastomerdichtung (elastischer Kunststoff), gelegentlich auch durch PU-Schaum- oder Kunstharzklebedichtungen (Bild 15.2-2). Es ist zu beachten, dass eine Querschnittseinengung stattfindet. Außerdem muss die Netzgeometrie die Positionierung des Packers zulassen.

Bild 15.2-1: 

Quicklock- Mannchette [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Bild 15.2-2: 

Snap-Lock-System [FI-Isekic] - Innenmanschette aus Stahl mit Elastomerdichtung

Animation 15.2-2: 

Einbau einer Edelstahlmanschette [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Geeignet bei: Querriss, Scherbenbildung, Undichtigkeit, Wurzeleinwuchs

Roboterverfahren

Bei der Sanierung mittels Roboter wird die Schadensstelle zunächst so weit aufgefräst, dass Reparaturmaterial in ausreichendem Maße aufgebracht werden kann. Zur Abdichtung eines Anschlusses wird beispielsweise der einragende Stutzen abgefräst und anschließend eine Nut in die Rohrwandung gefräst (Animation 15.2-2). In einem zweiten Arbeitsschritt wird die Arbeitsstelle mit einer Schalung abgedeckt und der entstehende Hohlraum i.d.R. mit Epoxidharzmörtel verpresst (Animation 15.2-2).

Animation 15.2-3: 

KA-TE Roboter Fräsroboter in Anlehnung an [FI-Kunsta] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Animation 15.2-4: 

KA-TE Roboter: Manschettensetzgerät in Anlehnung an [FI-Kunsta] [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

Geeignet bei: Längs-/Querrisse, Undichtigkeit, Wurzeleinwuchs, Abzweig, Stutzen

Flutungsverfahren

Flutungsverfahren gehören zur Gruppe der Injektionsverfahren und dienen zur Abdichtung undichter Rohrleitungen. Die Abdichtung mittels Flutungsverfahren erfolgt in 2 Arbeitsschritten. Im ersten Schritt wird die gereinigte Leitung vom Schacht aus mit der Lösung A gefüllt. Diese dringt durch die Undichtigkeiten in den Boden ein. Nachdem die Lösung A aus dem Kanal entfernt wurde und dieser erneut gereinigt ist, wird in dem zweiten Arbeitsschritt die Lösung B in den Kanal eingeleitet.

Diese tritt ebenfalls durch die Undichtigkeiten in den Boden aus und reagiert hier chemisch mit der Lösung A. Es bildet sich ein verfestigter, dichter Bodenkörper. Die verbliebene Lösung B wird ebenfalls aus dem Kanal entfernt und dieser abschließend gereinigt. Die verfestigten Bodenbereiche stellen in Zusammenspiel mit dem Altrohr die Dichtheit des Kanals wieder her.

Animation 15.2-5: 

Arbeitsablauf beim Flutungsverfahren [Quelle: STEIN Ingenieure GmbH]

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