Auswahl eines Sanierungsverfahrens
Bei der Wahl eines geeigneten Sanierungsverfahrens ist eine fachliche Beratung unbedingt notwendig. Die Einsatzbereiche der verschiedenen Sanierungsverfahren überschneiden sich häufig und können aufgrund der sehr unterschiedlichen Konstellationen von Randbedingungen nur schwer pauschalisiert werden. So stellt sich z.B. häufig in der Praxis heraus, dass eine Sanierung von Abwasserleitungen erst durch die Kombination aus verschiedenen Sanierungsverfahren zu einem guten Ergebnissen führt.
Bei der Verfahrensauswahl sind vor allem folgende Aspekte zu berücksichtigen:
-
Grundwasserstand
-
Bodenart
-
Leitungsalter
-
Nennweite und Werkstoff der Leitung
-
Leitungsverlauf
-
Zugänglichkeit
-
Schadensart und -umfang
-
Möglichkeit zur Stilllegung von Entwässerungsgegenständen
- Anzahl und Krümmungsgrad der Bögen
Bei der Erstellung des Sanierungskonzeptes sollte unbedingt ein unabhängiger, fachkundiger Berater hinzugezogen werden, denn die Praxis hat gezeigt, dass eine unsachgemäß ausgeführte Sanierung sehr zeit- und kostenaufwändig werden kann.
Richtet man die Anfrage direkt an einen ausführendes Unternehmen, so wird dieser u.U. nur Sanierungsverfahren aus seiner Leistungspalette vorschlagen, unabhängig davon ob diese für die Maßnahme optimal sind. Besonders beim Flutungsverfahren ist darauf zu achten, dass vorab eine Wasserfüllstandspürung durchgeführt wird, sonst sind die einzufüllenden Lösungsmengen - und damit die Kosten - unkalkulierbar.
Bei der Beauftragung ist darauf zu achten, dass das zur Ausführung kommende Verfahren die bauaufsichtlichte Zulassung des Deutschen Institutes für Bautechnik (DIBt) hat. Das Zulassungsverfahren beinhaltet umfangreiche Produktprüfungen und garantiert dem Verbraucher verlässlich die Brauchbarkeit eines Bauproduktes.
Unabhängig vom gewählten Verfahren ist nach Beendigung der Sanierungsmaßnahmen eine Dichtheitsprüfung durchzuführen.