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Zu den möglichen Ursachen der Schäden des Hauptkodes „schadhafte Reparatur“ zählen beispielweise:

  • Auswahl eines ungeeigneten Reparaturverfahrens

  • Auswahl eines ungeeigneten Sanierungswerkstoffes

  • Unzureichende Vorbereitung der zu reparierenden Stelle (z. B. Reinigung, Entfernung von Ablagerungen, Untergrundvorbehandlung etc.)

  • Nicht fachgerechte Ausführung des Reparaturverfahrens

Die möglichen Folgen einer schadhaften Reparatur sind nahezu identisch mit denen für das Schadensbild „Festellung der Innenauskleidung“:

  • Reduzierung der hydraulischen Leistungsfähigkeit

  • Erhöhter Betriebsaufwand

  • Verstopfungsgefahr

  • Infiltration (BBF) / Exfiltration (BBG)

  • Erhöhter Aufwand bei erneuter Reparatur

Die beiden Hauptkodes „Boden sichtbar (BAO)“ und „Hohlraum sichtbar (BAP)“ werden nach [EN13508-2:2011] verwendet, um einen Schaden zusätzlich näher zu beschreiben, bei dem durch die Schadensstelle hindurch entweder der anstehende Boden oder ein Hohlraum außerhalb der Rohrleitung sichtbar ist. Nach [DWAM149-2:2008] sind diese Hauptkodes als sekundäre Erscheinung nur in Verbindung mit dem sogenannten Primärschaden zur Beschreibung zu verwenden.

(Bild: …

Nachfolgend sind einige Beispiele für Schadensbilder und deren Kodierung nach DIN EN 13508-2 dargestellt, die durch den Hauptkode „Boden sichtbar“ oder „Hohlraum sichtbar“ näher beschrieben werden. Die Lage am Umfang, an der der Boden oder Hohlraum sichtbar ist, ist aufzuzeichnen.

(Bild: Rohrbruch – Fehlendes Wandsegment und Boden sichtbar) (Bild: Rohrbruch – Fehlendes Wandsegment und Hohlraum sichtbar) (Bild: Boden und Hohlraum sichtbar)

[EN13508-…

Wichtig:

Die Schäden „Boden sichtbar“ und „Hohlraum sichtbar“ können nicht auf eine einzige Schadensursache zurückgeführt werden.

Deshalb dürfen die beiden Hauptkodes, wie bereits erwähnt, nicht alleine stehen, sondern sie sind immer nur als sekundäre Information in Verbindung mit dem Hauptkode eines anderen Schadens zu sehen.

Mögliche Schadensfolgen sind:

  • Infiltration (BBF) / Exfiltration (BBG)

  • Eindringen von Bodenmaterial (BBD)

  • Gefährdung der Standsicherheit (Rohrbruch / Einsturz) (BAC)

  • Tagbruch [Bilder]

  • Erhöhter Betriebsaufwand

(Bild: Straßeneinbruch aufgrund eines geschädigten Abwasserkanals ) (Bild: Straßeneinbruch aufgrund eines geschädigten Abwasserkanals) (Bild: Straßeneinbruch aufgrund eines geschädigten Abwasserkanals)

Die DIN EN 13508-2 definiert den Schaden „Ablagerungen (BBC)“ als „durch Schwerkraft an der Sohle oder am Boden eines Teils des Entwässerungssystems abgelagertes Material“ [EN13508-2:2011].

Ablagerungen bestehen in der Regel aus eingeleiteten Feststoffen (oberes Bild), die sich aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften und der hydraulischen Verhältnisse im Kanalnetz absetzen und nicht mit dem Abwasserabfluss abgeleitet und Abwasserbehandlungsanlagen …

Die DIN EN 13508-2 charakterisiert die Ablagerungen ausschließlich nach ihrer stofflichen Zusammensetzung wie folgt:

  • Feines Material - z. B. Sand, Schluff (Kodezusatz A)

  • Grobes Material - z. B. Kies, Schutt (Kodezusatz B)

  • Hartes oder verdichtetes Material - z. B. Beton (Kodezusatz C)

  • Anderes Material (Kodezusatz Z; weitere Anmerkungen sind aufzuzeichnen)

[EN13508-2:2011]

Die Quantifizierung der Ablagerungen erfolgt nach DIN EN 13508-2 durch die Angabe ihrer Höhe, ausgedrückt in Prozent der vertikalen Abmessung der Rohrleitung. Darüber hinaus bietet es sich an, auch die Verteilung der Ablagerungen im Kanalnetz (regional oder lokal begrenzt) zu erfassen. Weitere Informationen, Charakterisierungen oder physikalische Eigenschaften von Ablagerungen werden im Rahmen der optischen Zustandserfassung von Entwässerungssystemen …

Die bisherige Gestaltung von Kanalisationen basiert auf der Vorgabe, dass ein Feststoffeintrag in die Misch- und Regenwasserwasserkanäle mit dem Schmutz-, Niederschlags- und Fremdwasser unvermeidlich ist. Demzufolge ist es auch oftmals unvermeidlich, dass sich in Kanalisationen Ablagerungen bilden, wenn die Grenzgeschwindigkeit der Gemischströmung unterschritten wird. Danach treten Ablagerungen in Kanalisationen auf, wenn aus stofflichen, baulichen …

Mögliche Ablagerungen haben eine Reihe negativer betrieblicher Folgen für die betroffenen Entwässerungsnetze, die alle auch mit wirtschaftlichen Nachteilen verbunden sind. Für den Betrieb und Unterhalt der Kanalisationen ergeben sich folgende Nachteile [SteinR2008]:

  • Erhöhter Aufwand für die Kanalreinigung
  • Vergrößerung der Gefahr der Biogenen Schwefelsäure-Korrosion (BSK) bei teilgefüllten Kanälen und Bauwerken aus zementgebundenen Werkstoffen mit …
(Bild: Icon: Recht)

Welche Normen und Regelwerke sind zu berücksichtigen?

Bei der Dichtheitsprüfung werden im Rahmen der Bauabnahme und Gewährleistungsabnahme der Neubau- oder Sanierungsmaßnahme in Europa die Dichtheitskriterien der DIN EN 1610 [EN1610:2015] und in Deutschland des DWA-A 139 [DWAA139:2009] für die im öffentlichen Zuständigkeitsbereich liegenden Abwasserkanäle zugrunde gelegt.

(Bild: In der Bundesrepublik Deutschland gültige Normen und Regelwerke zur Dichtheitsprüfung)

Nachfolgend wird nur die Dichtheitsprüfung von neuverlegten Abwasserleitungen und -kanälen sowie Schächten im Rahmen der Abnahme betrachtet.

Vorprüfung

Vor dem Einbringen der Seitenverfüllung [EN1610:2015] oder von hydraulisch gebundenen Verfüllstoffen kann eine Vorprüfung druchgeführt werden.

Abnahmeprüfung

Für die Abnahmeprüfung muss die Rohrleitung nach Verfüllen und Entfernen des Verbaus (Pölzung) geprüft werden [EN1610:2015].

(Bild: Einbau eines Stahlbetonkanals in offener Bauweise vor dem Einbringen der Seitenverfüllung) (Bild: Einbau eines Steinzeugkanals in offener Bauweise mit hydraulisch …

Worauf erstreckt sich eine Dichtheitsprüfung?

Die Dichtheitsprüfungen können sich erstrecken auf:

Abwasserleitungen und -kanäle

Haltungen (d.h. von Schacht zu Schacht)

Haltungsabschnitte (z.B. zwischen zwei Anschlüssen)

(Bild: Haltung)

(Bild: Haltungsabschnitte)

Anschluss­kanäle

Einzelne Rohrver­bindungen

(Bild: Anschlusskanäle)

(Bild: Rohrverbindungen)

Bauwerke

Schächte, Inspektions­öffnungen

Straßenablauf­systeme

(Bild: Schächte)

(Bild: Straßenablaufsystem)

Welche Prüfverfahren gibt es?

Zurzeit werden folgende Prüfverfahren in Abhängigkeit des Prüfmediums eingesetzt:

Wasserdruckprüfungen

(Bild: Wasserdruckprüfung - Rohrleitung mit Wasser gefüllt)

Luftüberdruckprüfungen

(Bild: Luftdruckprüfung – Rohrleitung wird mit einem Luftüberdruck beaufschlagt)

Unterdruckprüfungen

(Bild: Luftunterdruckprüfung - Rohrleitung wird mit einem Luftunterdruck beaufschlagt)
Wichtig:

Hinsichtlich der Prüfmedien Wasser und Luft ist zu beachten, dass eine Prüfung mit Wasser die Betriebsbedingungen in einem Kanal am besten wiederspiegelt und daher die Wasserdruckprüfung in Zweifelsfällen maßgebend ist.

(Video: Interaktives Prozessdiagramm für die haltungsweise Prüfung mit Luft nach DIN EN 1610)

Video: Interaktives Prozessdiagramm für die haltungsweise Prüfung mit Luft nach DIN EN 1610 [Bild: visaplan GmbH]. Dieses interaktive …
(Bild: Randbedingungen)

Der Grundwasserstand hat Einfluss auf die Dichtheitsprüfkriterien.

Daher muss zum Zeitpunkt der Dichtheitsprüfung die Grundwassersituation im Bereich des Prüfobjektes dokumentiert werden. Hierfür können Informationen über die Grundwasserverhältnisse die im Rahmen der Planung gewonnen wurden herangezogen werden.

(Bild: Durchsichtiges Kunststoffrohr im Einsteigschacht als Grundwasserstandsanzeiger in Anlehnung an [WRC83] )

Zur schnellen …

Limitiert der Grundwasserstand den Einsatz von Dichtheitsprüfverfahren?

Der vorhandene Grundwasserstand bestimmt die Einsatzgrenzen für die verschiedenen Prüfmedien (siehe Tabelle). Die Bezeichnung LE und LF in der Tabelle stehen für Dichtheitsprüfungen mit Luftüberdruck, wobei LF gegenüber LE kürzere Prüfzeiten aufweist. Der Index U bei steht für die Dichtheitsprüfung mit Unterdruck.

(Tabelle: Einsatzgrenzen der Dichtheitsprüfung von neuverlegten …

Im Rahmen der Dichtheitsprüfung sind folgende Arbeitsschritte zu absolvieren:

Vorbereitende Maßnahmen

(Bild: Geöffneter Schacht mit Leitkegeln gesichert)

Durchführung der Dichtheitsprüfung

(Bild: Prinzipielle Darstellung der haltungsweisen Dichtheitsprüfung mit Wasser als Prüfmedium)

Auswertung der Dichtheitsprüfung

(Bild: Dokumentation)

Das Diagramm gibt einen Überblick über die verschiedenen Teilschritte der Dichtheitsprüfung, die nachfolgend im Detail behandelt werden.

(Bild: Überblick über die verschiedenen Teilschritte der Dichtheitsprüfung)

Welche Unterlagen werden zur Planung der Dichtheitsprüfung benötigt?

Zur Planung, Vorbereitung und Durchführung der Dichtheitsprüfung sind vom Auftraggeber ausreichende Planunterlagen zur Verfügung zu stellen. Aus diesen müssen unter anderem folgende Angaben erkenntlich werden:

  • Einsatzort
  • Lage, Art, Umfang und Ordnungsmerkmale (z.B. Haltungs- und/oder Schachtnummern) des zu prüfenden Objektes
  • Tiefe der Schachtbauwerke und Inspektionsöffnungen
  • Nennweite …

Zur Durchführung von Dichtheitsprüfungen ist im Regelfall das Öffnen von Schächten erforderlich. Unabhängig von deren Lage ist z.B. durch geeignete Absperrroste sicherzustellen, dass Personen zu keinem Zeitpunkt in den Schacht stürzen können.

(Bild: Absperrrost zur provisorischen Sicherung eines geöffneten Schachtes)

(Bild: Reinigung der Kontaktfläche für eine Muffenprüfung)
(Bild: Unbehandelte Betonoberfläche im Bereich einer Rohrverbindung)
(Bild: Vorbereitung der Kontaktfläche für eine Muffenprüfung)

Vor der Durchführung der Prüfung muss das Prüfobjekt gründlich gereinigt werden, um

  • den sicheren Sitz der Absperrelemente und
  • die störungsfreie Durchführung der Dichtheitsprüfung

zu ermöglichen.

Dabei kommt der sorgfältigen Reinigung und der Vorbereitung der Kontaktfläche …