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Die Dichteitsprüfung einzelner Rohrverbindungen mit dem Prüfmedium Wasser wird in der DIN EN 1610 [EN1610:2015] bzw. im DWA-A 139 [DWAA139:2009] für neu verlegte Abwasserleitungen und -kanäle geregelt. Hiernach gelten für die Prüfung einzelner Rohrverbindungen dieselben Prüfkriterien, d.h. die gleichen Wasserzugabewerte und Prüfzeiten, wie bei der haltungs- bzw. abschnittsweisen Dichtheitsprüfung:

  • Prüfzeit: 30 min
  • zulässige Veränderung des Wasservolumens: …
Wichtig:

Die Prüfzeit von 30 min pro Rohrverbindung ist zu beachten.

So ergibt sich beispielsweise für die Prüfung aller Rohrverbindungen eines 27,5 m langen Prüfabschnittes bei einer Rohrlänge von 2,5 m (12 Rohrverbindungen) eine reine Prüfzeit von 6 Stunden.

(Bild: Beispiel für die Summierung der Prüfzeiten bei der Prüfung einzelner Rohrverbindungen einer ganzen Haltung)

Eine Reduzierung der Prüfzeiten von 30 auf 10 min erlaubt das DWA-A 139 [DWAA139:2009] für Querschnitte > DN 1000 (vgl. Tabelle). In diesem Fall ergibt sich die Notwendigkeit, extrem geringe Volumenströme messen zu müssen.

Bei Rohren ≤ DN 1000 würde eine Verkürzung der Prüfzeiten wegen der sich daraus ergebenden sehr geringen Wasserzugabemengen zu keinem praxisnahen Prüfergebnis führen [DWAA139:2009].

(Tabelle: Prüfungsanforderung für die Dichtheitsprüfung …

Wichtig:

Warum gibt es kein allgemeingültiges Dichtheitskriterium für die Prüfung einzelner Rohrverbindungen mit Luft?

Da die Abmessungen der Muffenprüfgeräte und damit das Prüfraumvolumen je nach Hersteller variieren, ist es nicht möglich, ein allgemeingültiges Dichtheitskriterium zu entwickeln.

In diesem Zusammenhang ist es daher unabdingbar, für jedes Muffenprüfgerät im Vorfeld der Prüfungen das Prüfraumvolumen zu ermitteln und über dieses mit Hilfe …

Zur Ermittlung der erforderlichen Prüfzeiten muss das Prüfraumvolumen des eingesetzten Muffenprüfgerätes einschließlich des Volumens der zuführenden Schläuche (falls diese während der Prüfung eine Verbindung zum Prüfraum aufweisen) sowie das Volumen der Rohrverbindung ermittelt werden.

Bei nicht begehbaren Abwasserleitungen und -kanälen kann im Allgemeinen auf die Ermittlung des Volumens der Rohrverbindung verzichtet werden.

(Bild: Schematische Darstellung eines Muffenprüfgerätes mit ringförmigen Prüfraum in Anlehnung an DWA-A 139)

Die Prüfzeiten für Prüfgeräte mit ringförmigem Prüfraum sind nach DWA-A 139 mit folgenden Gleichungen zu berechnen:

Modifiziertes Verfahren LE

(Formel: Berechnung der Prüfzeit für das modifizierte Verfahren LE (ringförmiger Prüfraum) nach DWA-A 139 (2009))

Modifiziertes Verfahren LF

(Formel: Berechnung der Prüfzeit für das modifizierte Verfahren …

Erfolgt die Prüfung im Grundwasser, d.h. der Grundwasserspiegel liegt oberhalb des Rohrscheitels, so ist dessen Einfluss bei der Prüfung zu berücksichtigen. DIN EN 1610 [EN1610:2015] schreibt in dem Fall entweder eine Infiltrationsprüfung oder eine Prüfung mit höherem Druck vor.

Bei einer Prüfung mit höherem Druck ist der Prüfdruck pro 10 cm Grundwasser über der Rohrsohle um 1 kPa zu erhöhen [DWAA139:2009]. Nach DWA-A 139 wird der Prüfdruck aus sicherheitstechnischen …

Nach Ablauf der Prüfzeit, d.h. am Ende der Prüfung erfolgt die Feststellung tatsächlichen Druckdifferenz.

Die Prüfung gilt als bestanden, wenn

  • die Veränderung des Wasservolumens einen festgelegten Grenzwert nicht überschreitet (Wasserdruckprüfung) 
  • bzw. die vorhandene Druckdifferenz Δp ≤ zulässige Druckdifferenz aus DIN EN 1610 oder DWA-A 139 erfüllt.
(Bild: Prüfprotokoll einer bestandenen Muffenprüfung mit Luft)

Nach erfolgter Prüfung wird der Druck …

Konstruktiv lässt sich der Aufwand bei der Muffendichtheitsprüfung signifikant reduzieren, wenn die Rohre über eine Doppeldichtung verfügen. Damit entsteht ein definierter Prüfraum, sodass ein Einsatz eines Muffenprüfgerätes nicht erforderlich ist. An einen im Zwischenraum einbetonierten Stutzen, kann eine Ventil angeschlossen und ein Prüfdruck aufgebracht werden. Im Falle einer undichten Rohrverbindung kann der Prüfraum mittels eines Injektionsmittels …

Gibt es generelle Anforderungen bezüglich der Qualifikation des mit der Prüfung betrauten Personals?

In Anbetracht der Bedeutung der Dichtheitsprüfung generell und der mit der Prüfung verbundenen Gefahren werden besondere Anforderungen an die Qualifikation des mit dieser Aufgabe betrauten Personals gestellt. So sind nach DIN EN 1610 [EN1610:2015] bei der Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen nachfolgende generelle Anforderungen …

(Bild: Gütesicherung Kanalbau mit Güte- und Prüfbestimmungen (2016))

Das DWA-A 139 Abschnitt 13.1 „Verfahren und Anforderungen für die Dichtheitsprüfung von Freileitungen“ konkretisiert diese Forderungen wie folgt [DWAA139:2009]:

Die durchführenden Unternehmen müssen ihre Eignung nach RAL-GZ 961, Gruppe D „Güteschutz Kanalbau“ [RALGZ961] oder nach DWA-M 190 [DWAM190 (2014)] nachweisen.

Die Prüfung muss von einem Aufsichtführenden geleitet werden, dessen …

Herzlichen Glückwunsch!

Hiermit haben Sie die vorliegende Lektion erfolgreich beendet.

Im Anschluss haben Sie nun die Möglichkeit, das neu erlangte Wissen mithilfe eines interaktiven Fragebogens selbstverantwortlich zu überprüfen.

Natürlich können Sie außerdem nach wie vor zu einem beliebigen Punkt in den vergangenen Lektionen zurücknavigieren, um das eine oder andere Thema oder Detail erneut anzuschauen.

Bleiben Sie neugierig!

02.02.2017

Lektionen

Kanäle, Leitungen und Schächte müssen nach Abschluss der Einbauarbeiten in Bezug auf ihre Dichtheit geprüft werden. Diese Lektion vermittelt alle relevanten Informationen zu dem Themenbereich der Dichtheitsprüfung mit den Prüfmedien Wasser und Luft.

Nach Abschluss dieser Lektion verfügen Sie über fundierte Kenntnisse bezüglich:

  • der theoretischen Grundlagen der Dichtheitsprüfung;
  • Prüfkriterien für die Wasserdruck-, Luftüberdruck- und Luftunterdruckprüfung;
  • Durchführung und Interpretation der Ergebnisse einer Dichtheitsprüfung.

31.03.2023

News

Christian Steinkamp

In einer Fachseminar-Reihe informieren Ostendorf Kunststoffe und Partner über Möglichkeiten des gemeinsam entwickelten Polypropylen-Abwassersystems R.O.S.A in der flexiblen Gestaltung zeitgemäßer und langfristig anforderungsgerechter Infrastruktur.

Zusammenfassung:

Diese Lektion gibt einen umfassenden Überblick über Verfahren der direkten und indirekten optischen Inspektion zur qualitativen Zustandserfassung von Leitungen und Kanälen sowie Schachtbauwerken. Sie gehört damit inhaltlich zum Themenblock „Untersuchung“, die die erste der vier grundlegenden Aktivitäten im Rahmen des integralen Siedlungsentwässerungsmanagement nach DIN EN 752 ist. Die hier dargestellten Verfahren der optischen Inspektion …

(Video: Robert Stein - DE-07 Einführung Lektion: Optische Inspektion von innen zur qualitativen Zustandserfassung)

Das Standardverfahren bei der planmäßigen Inspektion im Rahmen der Selbstüberwachung und der Inspektionen im Zusammenhang mit dem Betrieb eines Entwässerungssystems ist die optische Inspektion von innen zur qualitativen Erfassung des baulichen und des betrieblichen Zustandes. Sie ist im DWA-M 149-5 umfassend geregelt.

[DWAM149-5:2010]

Die eingesetzten Inspektionssysteme müssen geeignet sein, sichtbare Schäden bzw. Zustände (siehe Bilder) in Abwasserleitungen …

Wie können im Rahmen einer qualitativen Zustandserfassung Aussagen bezüglich der Dichtheit getroffen werden?

Die Hauptschadensgruppe "sichtbare Undichtigkeiten / Infiltration" ist optisch nur bei eindringendem Grundwasser festzustellen.
Aus diesem Grund empfiehlt es sich, bei ständig oder teilweise im Grundwasser liegenden Kanälen und Bauwerken die optische Inspektion von innen jeweils beim höchstmöglichen Grundwasserstand durchzuführen.

Diese Forderung …

Wie können im Rahmen einer qualitativen Zustandserfassung Aussagen bezüglich der Dichtheit getroffen werden?

Hier bietet sich die nachträgliche Montage eines Grundwasserstandsanzeigegerätes im Einsteigschacht an [WRC1983], z. B. in Form eines durchsichtigen Kunststoffrohres (Bild).

Aus dieser punktuellen Erfassung des Grundwasserhorizontes im Bereich des Einsteigschachtes lassen sich jedoch nicht in jedem Fall Rückschlüsse auf die Grundwasserstände …

Die Inspektionsobjekte müssen im zeitlichen Zusammenhang mit der Inspektion, d. h. möglichst unmittelbar vor dem Inspektionstermin, so umfassend gereinigt sein, dass der Ist-Zustand einwandfrei festgestellt und beurteilt werden kann [ATVM143-1:2004] [DWAM149-5:2010].

Während der Inspektion ist die jederzeitige Verfügbarkeit eines Reinigungsfahrzeuges empfehlenswert, um bei Bedarf nachreinigen zu können. Für die Dauer der Inspektion sollte der Inspektionsabschnitt …

Generell muss der Netzbetreiber seinen Anspruch an die Wasserfreiheit der zu inspizierenden Sohlbereiche situationsbezogen festlegen und durch geeignete Vorkehrungen sicherstellen lassen [DWAM149-5:2010].

Hierzu können vom Netzbetreiber abschnittsweise Konzepte für die Abflusslenkung (Vorflutsicherung) erstellt und dem Inspekteur zur Vorgabe gemacht werden. Darüber hinaus kann es hilfreich sein, Inspektionen zu Zeiten geringeren Abflusses durchzuführen.

Bei der optischen Inspektion von innen wird unterschieden zwischen:

Direkte optische Inspektion (Inaugenscheinnahme) ab DN > 1200

(Bild: Begehbarer, gemauerter Kanal)

(Bild: Begehbar)

Indirekte optische Inspektion für DN ≤1200

(Bild: Nicht begehbarer Leitungsquerschnitt)

(Bild: Nicht begehbar)

(Bild: Begehbar)

Im Bereich begehbarer Abwasserleitungen und -kanäle kann die optische Inspektion durch direkte Inaugenscheinnahme beim Begehen oder Befahren erfolgen.

Diese Untersuchungsmethode erfordert eine entsprechende Vorbereitung und Durchführung der Arbeiten unter besonderer Beachtung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes.

(Bild: Begehung eines Dükers)

Ab welchem Durchmesser kann eine direkte Inspektion durch Begehung erfolgen?

Nach …