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Absperrblasen bzw. Prüfblasen für Dichtheitsprüfungen, in der Praxis auch als Packer bezeichnet, sind in der Regel zylinderförmig (im kleineren Nennweitenbereich auch kugelförmig) ausgebildet und werden mit oder ohne Stahlkern (Innenkern) sowie mit oder ohne Durchlauföffnung hergestellt. Sie verfügen über einen Gummimantel, der mit Druckluft aufgeblasen wird, um den Prüfraum über den Anpressdruck gegen die Rohrwandung abzudichten. Bei Überdruckprüfungen …
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Absperrblasen sind sowohl für Leitungen mit Kreis- als auch mit Eiquerschnitt erhältlich. Je nach Konstruktionsart werden sie speziell für den Einsatz in nur einer Rohrnennweite oder für Nennweitengruppen (z.B. DN 300 bis DN 1000) gefertigt. (Bild: Absperrblase für Kreisquerschnitte einer Nennweitengruppe) (Bild: Absperrblasen für Kreisquerschnitte - verschiedene Durchmesser) (Bild: Absperrblase für Eiquerschnitte) (Bild: Setzen der Absperrblase - …
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(Bild: Absperrscheiben mit Durchlauföffnung für Eiquerschnitte)
(Bild: Pneumatische Absperrscheiben für verschiedene Nennweiten)
(Bild: Mechanische Absperrscheiben (mehrfach / einfach)) Absperrscheiben bestehen aus einer oder mehreren Gummidichtung(en), die zwischen Metallplatten angeordnet ist (sind). Die Abmessungen und Form der Metallplatten sind jeweils an die Nennweite und Querschnittsform (Kreis, Ei) der zu untersuchenden Rohrleitung angepasst. …
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Absperrelemente außerhalb der Rohrleitung auf Beschädigung und Dichtheit kontrollieren.
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Absperrelemente nur an den vom Hersteller vorgesehenen Anschlagpunkten anschlagen und ablassen.
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Absperrelemente auf voller Länge und achsenparallel ins Rohr einsetzen.
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Anschließen der vom Hersteller gelieferten oder einer vergleichbaren Steuereinheit mit Druckbegrenzungsventil.
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Dichtkörper nur bis zum Anliegen an die Rohrwandung füllen.
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Nur ungefährliche, …
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(Bild: Unverbautes Absperrelement im Bereich des Schachtanschlusses)
(Bild: Unverbautes Absperrelement im Bereich des Schachtanschlusses) Der Einbau der Absperrelemente erfolgt an den Enden der Prüfstrecke, z. B. bei der haltungsweisen Dichtheitsprüfung jeweils im Bereich des Schachtanschlusses. Dabei darf das Füllen der Absperrelemente im Rohr zunächst nur so weit erfolgen, bis diese vollflächig festsitzen. (Bild: Einbau des Absperrelementes im Bereich …
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Absperrelemente bis zum Anliegen an die Rohrwandung füllen, formschlüssig durch Verbau sichern. Nach Fertigstellung der Sicherung ist die Einbaustelle zu verlassen und die Befüllung der pneumatischen Absperrelemente mit dem vorgegebenen Fülldruck von außerhalb des Schachtes bzw. der Rohrleitung vorzunehmen. Die Befüllung darf nur mit Druckluft erfolgen. Die vorgenannten Anforderungen gelten auch bei abschnittsweisen Dichtheitsprüfungen, wenn …
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Die erzielte Haftreibung zwischen Absperrelement und Rohrwandung bietet in der Regel keine Garantie für die Aufnahme der bei der Prüfung auftretenden Kräfte zur Verhinderung einer unbeabsichtigten Lageveränderung in der zu prüfenden Rohrleitung. Aus diesem Grund ist ein formschlüssiger Verbau (formschlüssige Lagesicherung) der Absperrelemente im Schacht vorzunehmen, da bei einem Versagen der Absperrelemente eine Gefährdung für Personen nicht völlig …
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Die Bilder zeigen ein Beispiel für den Verbau eines Absperrelementes bei einer (Luft)Unterdruckprüfung. Der Verbau soll in diesem Fall ein Einziehen des Absperrelementes in den unter Unterdruck stehenden Kanal verhindern. (Bild: Sicherung eines Absperrelementes bei einer Unterdruckprüfung) (Bild: Sicherung eines Absperrelementes bei einer Unterdruckprüfung)
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Die formschlüssige Lagesicherung kann z.B. über einen den örtlichen Bedingungen angepassten Holzverbau erfolgen. Hierbei ist darauf zu achten, dass entsprechend den Herstellervorgaben der Absperrelemente sowohl der Innenkern als auch der Gummimantel ausreichend abgestützt werden, ohne dabei das Absperrelement zu beschädigen oder den Anschluss der erforderlichen Füll- und Prüfschläuche zu behindern. (Bild: Verbau von Absperrelementen mit einer Kombination …
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(Bild: Verbaugerät für Rohrverschlüsse und Rohrleitungsprüfgeräte [FI-Beck]) Alternativ werden mechanische Verbaugeräte angeboten, welche die formschlüssige Lagesicherung in „Standardschächten“ vereinfachen. Die zur Lagesicherung eingesetzten Bauteile und/oder Geräte müssen in der Lage sein, die gesamten bei der Prüfung auftretenden Kräfte sicher abzutragen – und das ohne Berücksichtigung der Haftreibung zwischen Gummimantel und Rohrwand (Sicherheitsbeiwert …
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Nach formschlüssiger Lagesicherung der Absperrelemente mittels eines Verbaus bzw. Verbaugeräten darf der volle Geräteinnendruck für das Absperrelement aufgebracht werden. (Bild: Achtung: Nach Druckbeaufschlagung der Absperrelemente darf sich keine Person mehr im Gefahrenbereich aufhalten) Beim Einsatz von pneumatischen Absperrelementen darf der volle Geräteinnendruck erst aufgebracht werden, wenn sich keine Personen im Gefahrenbereich aufhalten.
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Manuelle Prüfung Die einfachste Methode zur Messung und Aufzeichnung von Dichtheitsprüfungen mit Wasser stellt das manuelle Aufbringen des Prüfdruckes über einen Freispiegelbehälter und ein der aufzubringenden Druckhöhe entsprechendes Standrohr bzw. einen Schlauch dar. Hierbei werden am Standrohr Markierungen für den erforderlichen Prüfdruck sowie den zulässigen Schwankungsbereich angebracht (z.B. ± 1 kPa entsprechend ± 10 cm Wassersäule nach DIN EN …
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(Bild: Universelles Prüfgerät für Wasser und Luft) Im Regelfall werden Dichtheitsprüfungen heute unter Verwendung automatisierter Dichtheitsprüfgeräte durchgeführt, welche den Prüfdruck automatisch steuern und die Wasserzugabewerte bzw. Druckveränderungen bei Prüfungen mit Luft kontinuierlich aufzeichnen. Am Markt erhältlich sind sowohl universelle Prüfgeräte, mit denen Dichtheitsprüfungen wahlweise mit Wasser oder Luft vorgenommen werden können, als …
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(Bild: Universelles Prüfgerät - Druckanzeige) Bei Dichtheitsprüfungen mit Luft muss eine kontinuierliche Aufzeichnung sowie grafische Ausgabe des Druckverlaufes über die Prüfzeit mit Angabe des geforderten Prüfdruckes, der zulässigen Druckdifferenz, dem Beginn und dem Ende der erforderlichen Beruhigungszeit sowie dem Beginn und dem Ende der Prüfzeit möglich sein. Gemäß DIN EN 1610 [EN1610:2015] ist für Prüfungen mit Wasser eine Messabweichung von maximal ± …
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Nach DWA-A 139 [DWAA139:2009] ist die Messgenauigkeit einer automatisiert messenden Dichtheitsprüfanlage jährlich durch den Hersteller der Dichtheitsprüfanlage oder ein akkreditiertes Prüflaboratorium zu überprüfen und durch eine entsprechende Bescheinigung nachzuweisen, die bei Dichtheitsprüfungen mitzuführen ist. (Bild: Aufzeichnungsgerät mit Drucker für den Ausdruck des Protokollstreifens) (Bild: Gerotec Kanal-Dichtheitsprüfkoffer) (Bild: Gerotec …
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Bei der Dichtheitsprüfung von Haltungsabschnitten wird analog der haltungsweisen Dichtheitsprüfung vorgegangen. Die Absperrelemente werden z.B. durch eine der Länge des Prüfabschnittes angepassten Kette miteinander gekoppelt und entweder von Hand oder durch eine Winde in die gewünschte Position gezogen. Dieses System ist auch bei der Dichtheitsprüfung von Anschlusskanälen einsetzbar. Die Prüfanforderungen entsprechen denen der haltungsweisen Dichtheitsprüfung …
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(Video: Haltungsweise Dichtheitsprüfung mit Wasserdruck)
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(Bild: Wasserstandskontrolle am Leitungshochpunkt) Wie wird der Wasserdruck erzeugt? Wasser ist im Rahmen der für Dichtheitsprüfungen anzunehmenden Randbedingungen physikalisch als weitgehend inkompressibel einzustufen, d.h. das Volumen des Wassers nimmt bei steigendem Druck nicht nennenswert ab. Der Prüfdruck wird durch eine Wassersäule erzeugt und variiert entsprechend der hydrostatischen Druckhöhe des Wassers sowohl über den Rohrquerschnitt (Druck …
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Arbeitsschritte -
Prüfabschnitt verschließen, Absperrelemente formschlüssig sichern
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Drucklose Befüllung / Entlüftung
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Sättigungszeit (Vorfüllzeit) abwarten, in der Regel 1,0 h
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Beginn der Prüfung, Prüfzeit 30 min
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Prüfwasserdruck durch Nachfüllen konstant halten (+/- 10cm)
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Nachfüllmenge messen
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Zulässige Menge ermitteln
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(SOLL- / IST-Vergleich) Prüfung bestanden, wenn das gemessene Volumen nicht größer ist als die zulässige Wasserzugabe.
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Ausbau …
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(Bild: Verbaugerät für Rohrverschlüsse und Rohrleitungsprüfgeräte [FI-Beck]) Vor Beginn der Prüfung sind sämtliche Öffnungen der zu prüfenden Haltung einschließlich aller Abzweige und Einmündungen wasserdicht und drucksicher mit geeigneten Absperrelementen abzuschließen und diese zu sichern. (Bild: Prinzip für die Luftüber- und Unterdruckprüfung von Kanal und Anschluss (ohne Darstellung der Ausschubsicherung) nach DWA-A 139) (Bild: Einbau von Absperrelementen - …
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Wichtige Vorarbeiten für den Einbau der Absperrelemente -
Form, Größe/Durchmesser der abzusperrenden Leitung überprüfen.
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Rohrinnenwand im Einsatzbereich des Absperrelementes reinigen.
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Rohrleitung im Einsatzbereich des Rohrabsperrgerätes auf augenfällige Mängel (z.B. Risse, Grate, hervorstehende Bau- oder Montageteile) und Stabilität untersuchen.
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Ggf. Entfernen von Unebenheiten, Graten, Hindernissen.
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Möglichen und/oder zugelassenen Leitungsdruck …
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Nach Einbau der Absperrelemente wird die Haltung ausgehend vom Leitungstiefpunkt so langsam mit Wasser gefüllt, dass an einer ausreichend groß dimensionierten Entlüftungsstelle am Leitungshochpunkt, die zumindest die gleiche Querschnittsfläche wie die Befüllleitung aufweisen muss, die in dem Kanal enthaltene Luft entweichen kann. Die zu prüfende Kanalhaltung darf dabei zu keinem Zeitpunkt eine direkte Verbindung mit einer unter Überdruck stehenden …
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Abwarten der Sättigungszeit (Vorfüllzeit) in der
Regel 1,0 h Zwischen dem Füllen und Prüfen der Leitung ist eine ausreichende Zeitspanne (Vorfüllzeit) vorzusehen, um der in der Leitung verbliebenen Luft die Möglichkeit zum allmählichen Entweichen zu geben und erforderlichenfalls die Rohrwandungen ausreichend mit Wasser zu sättigen. Als Vorfüllzeit wird unabhängig vom Rohrwerkstoff eine Stunde als „üblicherweise ausreichend“ angegeben. In Ausnahmefällen …
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