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Das Optimierte Verlegeverfahren ist das Ergebnis zweier Forschungsprojekte und zählt zur Kategorie der offenen Bauweise, d. h. der Verlegung von Kanälen durch Ausheben eines Grabens, Verlegen der Leitung im Schutze einer Böschung oder eines Verbaus und anschließendes Verfüllen des Grabens. Bei der Anwendung des Optimierten Verlegeverfahrens sind grundsätzlich die Vorgaben der DIN EN 1610 [DINEN1610:1997] sowie des DWA A-139 [DWAA139:2009] zu beachten, …
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Wesentliche Unterschiede des Optimierten Verlegeverfahrens im Vergleich zur traditionellen Verlegung von Kanälen im offenen Graben sind: -
die Verwendung spezieller Optimierter Betonrohre
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der Verzicht auf einen seitlichen Arbeitsraum
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die Verwendung eines speziellen Linearverbaus
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das Verlegen und Zusammenfügen der Rohre mit einem speziellen Verlegegerät
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das Verfüllen der Leitungszonenbereiche zwischen Rohr und anstehendem Boden mit Flüssigboden
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Bei der Rohrkonzeption zu beachtende Kriterien -
Vermeidung verlegebedingter Schäden
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Vereinfachte Anforderungen an die Rohrverlegung
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Eignung für die automatische Verlegung
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Optimierung der statischen Eigenschaften
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Günstiges Verhältnis von Rohrgewicht und Tragfähigkeit
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Das Ergebnis der F&E-Leistung ist der hier dargestellte optimierte Rohrquerschnitt für den Nennweitenbereich DN 500 bis DN 1200. (Bild: Optimierung der Form durch FEM-Analysen) (Bild: Optimiertes Rohr [Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH])
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Die Abdichtung der Rohrverbindungen erfolgt über eine innen liegende Dichtmanschette, bestehend aus einem Edelstahlring mit einer vollflächig aufgeklebten Elastomerdichtung. Die Dichtmanschette ist jederzeit zugänglich und bei Bedarf auswechselbar. (Bild: Optimiertes Rohr mit innenliegender Dichtung [Prof. Dr.-Ing. Stein & Partner GmbH]) (Bild: Detail: Querschnitt des innenliegenden Dichtelements)
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(Tabelle: Strukturoptimierung - Beurteilung im Vergleich mit dem Fußrohr)
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Reduzierung des Bodenaushubs Da der Arbeitsraum nicht mehr benötigt wird, kann die Grabenbreite deutlich reduziert werden. Im Vergleich zur „traditionellen“ offenen Bauweise ist ein deutlich geringerer Bodenaushub erforderlich (bei DN 700 etwa 25%), wodurch Transport und Deponiekapazitäten eingespart und zudem wertvolle natürliche Sand- und Kiesressourcen geschont werden, da kein Austauschmaterial benötigt wird. (Bild: Gegenüberstellung von traditionellem …
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(Tabelle: Relative Baukosten des Gewerkes Kanalbau bei konventioneller Verlegetechnik) Wichtig: Der Rohrpreis hat nur geringen Anteil an den Gesamtkosten.
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Die Baustelleneinrichtung unterscheidet sich nicht grundlegend von der einer „traditionellen“ offenen Grabenverlegung. Besonderheiten stellen der modifizierte Linearverbau, das spezielle Verlegegerät sowie die Technik zur Herstellung des Flüssigbodens und zur (eventuell notwendigen) Aufbereitung des Aushubbodens dar. (Bild: Baustelleneinrichtung „Optimiertes Verlegeverfahren“ [Illustration: visaplan GmbH])
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Der Verbau des Rohrgrabens erfolgt mit einem speziell auf das Verlegeverfahren abgestimmten Linearverbau. (Bild: Voraushub für das Optimierte Verlegeverfahren) (Bild: Einstellen der äußeren Verbauplatten für das Optimierte Verlegeverfahren) (Bild: Einstellen der Verbaustreben und der äußeren Verbauplatten für das Optimierte Verlegeverfahren [Illustration: visaplan GmbH]) (Bild: Nachpositionierung der Verbaustrebe (U-Laufwagen) für das Optimierte Verlegeverfahren)
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(Bild: Herstellung der unteren Bettungsschicht [Illustration: visaplan GmbH]) Das Material zur Herstellung der unteren Bettungsschicht, d. h. des Rohrauflagers (z. B. Schotter der Körnung 0/45), wird in den Graben eingebracht und zunächst manuell grob verteilt. (Bild: Herstellung der unteren Bettungsschicht)
(Bild: Verdichten des Auflagers [Illustration: visaplan GmbH]) Nach einem ersten Abziehen der Schicht erfolgt deren Verdichtung mit einer Rüttelplatte …
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(Bild: Transporthalterung für das Optimierte Rohr) Das Verlegen der Optimierten Betonrohre erfolgt mit einem speziellen Verlegegerät. In besonderen Ausnahmefällen (etwa bei besonders ungünstig querenden Leitungen) ist jedoch auch die Verlegung mit einem Kettengehänge zulässig. (Bild: Aufnehmen, Transportieren und Ablassen des Optimierten Rohres [Illustration: visaplan GmbH]) Das zu verlegende Rohr wird am Lagerplatz durch das Verlegegerät aufgenommen …
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(Bild: Stirnschalung für Flüssigboden [Illustration: visaplan GmbH]) Die Verfüllung der seitlichen Zwischenräume zwischen der Rohraußenkante und dem anstehenden Boden erfolgt mit Flüssigboden. Im Rohrgraben ist daher abschnittsweise eine Stirnabschalung (z. B. Blechtafel) einzusetzen, damit der Flüssigboden nicht entweicht. (Bild: Einfüllen des Flüssigbodens [Illustration: visaplan GmbH]) Das Einfüllen des Flüssigbodens erfolgt direkt auf das Rohr oder …
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Wenn der Aushubboden nicht zum direkten Wiedereinbau geeignet ist, wird er nach dem Verfahren Kronenberger® aufbereitet: (Bild: Dosierung des Mischbinders [Illustration: visaplan GmbH]) (Bild: Vormischen und Nachmischen mit dem Schaufel-Separator [Illustration: visaplan GmbH]) (Bild: Separation von Rest- und Fremdstoffen [Illustration: visaplan GmbH]) Der benötigte Mischbinder wird über die aufzubereitende Bodenmasse verteilt („Abstreuen“ mit einem …
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(Bild: Verdichten der Abdeckung [Illustration: visaplan GmbH]) Zunächst wird auf den in Flüssigboden gebetteten Rohrstrang eine Abdeckung aufgebracht und verdichtet. (Bild: Sukzessives Verfüllen des Grabens [Illustration: visaplan GmbH]) Anschließend wird der aufbereitete Boden lagenweise in den Graben eingebracht und ebenfalls verdichtet. Durch kontinuierliches Ziehen der Verbautafeln ist dabei sicher zu stellen, dass der eingebrachte Boden immer gegen …
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(Bild: Ziehen der Träger und Verbaustützen mit gleichzeitiger Verfüllung der Hohlräume [Illustration: visaplan GmbH]) Abschließend werden die Verbaustützen gezogen und der entstehende Hohlraum über die innen liegenden Injektionskanäle mit Flüssigboden verfüllt. (Bild: Beim Rückbau der Verbaustützen werden beim Optimierten Verlegeverfahren die Hohlräume mit Flüssigboden verfüllt [Illustration: visaplan GmbH]) Alternativ ist bei geeigneten Böden das abschnittsweise …
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Ausschluss der typischen Verlegefehler durch Optimierung der Rohrform und Einsatz eines teilautomatischen Verlegeverfahrens
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Geringerer Bodenaushub durch geringere Grabenbreite
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Weniger Deponiebelastung durch Wiederverwendung des Aushubmaterials
Fazit: Das Optimierte Verfahren stellt eine kostengünstigere, umweltschonendere und weniger schadensanfällige Methode zur Verlegung von Kanälen dar.
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Herzlichen Glückwunsch! Hiermit haben Sie die vorliegende Lektion erfolgreich beendet. Im Anschluss haben Sie nun die Möglichkeit, das neu erlangte Wissen mithilfe eines interaktiven Fragebogens selbstverantwortlich zu überprüfen. Natürlich können Sie außerdem nach wie vor zu einem beliebigen Punkt in den vergangenen Lektionen zurücknavigieren, um das eine oder andere Thema oder Detail erneut anzuschauen. Bleiben Sie neugierig!
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Diese Lektion ist unter anderem Bestandteil des Moduls "Einbau von Wasser- und Abwasserleitungen und -kanälen in offener Bauweise" und beschäftigt sich mit Thema "Zeitweise, fließfähige selbstverdichtende Verfüllbaustoffe (ZFSV)".
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Jede Baustelle muss durch Absperrungen gesichert werden. Hierfür stehen folgende Absperrgeräte zur Verfügung: -
Leitkegel
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Leitbaken oder Warnbaken
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Absperrschranken
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fahrbare Absperrtafeln
(Bild: Kunststoffabsturzsicherung (Absperrschranke) im Baustelleneinsatz)
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Die Absperrgeräte übernehmen an Baustellen verschiedene Funktionen, denn sie dienen der… -
Warnung vor den Arbeitsstellen,
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Absperrung der Arbeitsstellen,
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optischen Führung des Verkehrs und
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Verkehrsregelung im Bereich von Arbeitsstellen.
(Bild: Leitbake im Baustelleneinsatz)
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Leitkegel sind grundsätzlich nur bei Arbeitsstellen von kürzerer Dauer einzusetzen (z. B. Schachtinspektion, Reparaturmaßnahme etc.). Außerdem sollen in diesem Zusammenhang ausschließlich voll retroreflektierende Kegel zum Einsatz kommen, um eine maximale Signalwirkung zu erzielen. [RSA95] (Bild: Einsatz von Leitkegel zur kurzfristigen Sicherung eines offenen Schachtes)
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Für das Aufstellen von Absperrschranken und Absturzsicherungen sind ausschließlich Fußplatten zu verwenden. Nach dem Aufstellen darf die Fußplatte nicht mehr als 25 cm in den Verkehrsbereich hineinragen. [RSA95] (Bild: Aufstellvorrichtungen - Beispiel einer Fußplatte) (Bild: Absperrgeräte - Absturzsicherungen mit Fußplatte)
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Baustellen sind insbesondere gegenüber dem Fußgänger- und Radverkehr mit Absperrschranken zu sichern [RSA95].
Höhe |
Montagehöhe |
Anwendung |
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10 cm |
Oberkante
100 cm |
Sicherung von Aufgrabungen außerhalb der Fahrbahn, im Bereich von Rad- und Gehwegen und zum Personenschutz bei Aufgrabungen bis 0,6 m Tiefe |
(Bild: Absperrelement Absperrschranke 10cm Detail) |
10 cm |
Unterkante
15 cm |
Tastleiste |
(Bild: Absperrelement Absperrschranke 10cm Detail) |
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