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Die Wahl des Verbaus richtet sich nach den örtlichen Randbedingungen (wie z. B. Bodenart, Grundwasserstand, Abmessungen des Grabens, Anzahl von Zuläufen und kreuzenden Leitungen, Beschaffenheit der angrenzenden Flächen oder zu erwartende Beanspruchungen durch Baugeräte).

Zur Auswahl und eventuellen Bemessung eines Grabenverbaus müssen daher mindestens folgende Daten bekannt sein:

  • Abmessungen des Grabens

  • Baugrundverhältnisse, Bodenschichtung, Ergebnisse …

Die Art des Verbausystems wird in der Rohrstatik berücksichtigt und darf ohne Abstimmung mit dem Statiker nicht verändert werden.

Überwiegend eingesetzte Verbauarten sind:

  • Waagerechter Verbau

  • Senkrechter Verbau mit Holzbohlen bzw. Kanaldielen

  • Senkrechter Verbau mit Spundwänden

  • Trägerbohlwand

  • Gabenverbaugeräte

Die hier aufgeführte Verbauarten zählen zu den "weichen Verbauarten", d. h. je nach Tiefe müssen in gewissen Abständen Rückverankerungen oder Versteifungen eingesetzt werden.

Zu den steifen Verbauarten zählen Bohrpfahlwände und Schlitzwände, die bei setzungsempfindlichem …

Der waagerechte Normverbau kann in grundwasserfreiem Baugrund je nach Bohlendicke bis zu Schachttiefen von 5,0 m eingesetzt werden.

Hier werden nach DIN 4124 die Schachtwände mit dem Aushub fortschreitend von oben nach unten mit waagerechten, dicht aneinander liegenden Holzbohlen, Kanaldielen oder dergleichen verkleidet, die in der Regel mittels lotrechter Brusthölzer gesichert und durch Steifen abgestützt werden [DIN4124:2012].

(Bild: Waagerechter …

(Tabelle: Vor- und Nachteile des waagerechten Normverbaus [Stein97b])

Beim senkrechten Normverbau nach DIN 4124 werden Holzbohlen oder Kanaldielen mit dem Aushub fortschreitend eingebaut oder in weichen, bindigen Lockergesteinen vorab senkrecht in den Boden eingetrieben, so dass sie in jedem Bauzustand mit ihrer Spitze mindestens 0,30 m im Boden stecken [DIN4124:2012].

(Bild: Beispiel für eine Kanaldiele – Kanaldiele KD 600/8 (Profilbreite 600 mm und Profilhöhe 80 mm))

Die auf die senkrechten Holzbohlen oder Kanaldielen …

Der senkrechte Normverbau eignet sich insbesondere für nichtstandfeste (d. h. locker gelagerte nichtbindige bzw. weiche bindige), grundwasserfreie Böden bei Schachttiefen bis 5,0 m.

Größere Tiefen erfordern einen gestaffelten oder gepfändeten Verbau.

(Bild: Beispiel für einen senkrechten Grabenverbau mit Holzbohlen)

(Tabelle: Vor- und Nachteile von mit dem senkrechten Verbau gesicherten Schächten [Stein97b])

Die Trägerbohlwand stellt eine kombinierte Form des waagerechten und senkrechten Verbaus (Berliner Verbau) dar. Sie kommt besonders bei tiefen Baugruben bzw. Gräben zum Einsatz.

Hier werden I-Träger (oder doppelte, durch Laschen fest miteinander verbundene U-Profile) vor dem Aushub in den Boden eingerammt oder in vorbereitete Bohrlöcher eingestellt. Mit fortschreitendem Aushub werden zwischen die Flansche der Träger Bohlen, Kanaldielen oder Stahlbetonfertigteile …

Bei tiefen Baugruben, beim Bau im Grundwasser oder bei schwierigen Böden (z. B. Fließsand) kommen Spundwände zum Einsatz. Eine Spundwand besteht aus einzelnen Profilen (Spunddielen oder Spundbohlen genannt), die meist in den Boden gerüttelt (vibriert), gerammt oder gepresst werden. Dazu kommen spezielle Baumaschinen mit Mäklern zum Einsatz, an die die entsprechenden Rammen, Rüttler oder Pressen angebaut werden können. Die einzelnen Profile werden …

(Tabelle: Vor- und Nachteile von mit Spundwänden gesicherten Schächten [Schne95])

Grabenverbaugeräte stellen eine Weiterentwicklung des horizontalen Verbaus dar, wobei großflächige Platten mit einer horizontalen Aussteifung eine Einheit bilden.

(Bild: Grabenverbaugerät randgestützt)

Man unterscheidet bei Verbaugeräten zwischen folgenden Ausführungsvarianten:

  • mittig gestützten Grabenverbaugeräte

  • randgestützten Grabenverbaugeräte

  • Schleppboxen

  • Gleitschienen-Grabenverbaugeräte

  • Gleitschienen-Grabenverbaugeräte mit Stützrahmen

  • Dielenkammer-Geräte

(Bild: Mittig gestütztes Grabenverbaugerät) (Bild: Randgestütztes Grabenverbaugerät) (Bild: Schleppbox) (Bild: Gleitschienen-Grabenverbaugerät) (Bild: Gleitschienen-Grabenverbaugerät …

Mittig gestützte Grabenverbaugeräte bestehen aus Plattenpaaren, die über mittig angeordnete Aufrichter durch Streben gestützt werden. Sie müssen im Graben untereinander verbunden werden, es dürfen in keinem Fall nur einzelne Elemente verwendet werden.

Mittig gestützte Grabenverbaugeräte dürfen nur bis zu einer Grabentiefe von 4,0 m eingesetzt werden.

Wichtig:

Der Einbau mittig gestützter Grabenverbaugeräte im Absenkverfahren ist in Deutschland nicht …

Randgestützte Grabenverbaugeräte bestehen aus Plattenpaaren, welche über an den Rändern der Platten angeordnete Aufrichter durch Stützbauteile (in der Regel verstellbare, gelenkig angeschlagene Spreizen) miteinander verbunden sind. Der Einbau randgestützter Grabenverbaugeräte ist im Absenk- oder Einstellverfahren möglich.

Randgestützte Grabenverbaugeräte dürfen nur bis zu einer Grabentiefe von 6,0 m eingesetzt werden.

Der Rückbau erfolgt schrittweise …

Beim Einbau mit dem Absenkverfahren erfolgt kein kontinuierlicher Kraftschluss während des Absenkvorganges zwischen Verbau und Baugrund. Die daraus resultierenden Spaltbildungen wirken sich in Abhängigkeit ihrer Größe negativ auf die Umgebung (Bodenkörper, Straße) aus.

(Bild: Rissbildung innerhalb des Mindestabstands für Fahrzeuge und Baugeräte aufgrund unzureichender Stützung der Grabenwand) (Bild: Spaltbildung beim Absenkverfahren [Illustration: …

(Bild: Spaltbildung beim Einstellverfahren: Nicht kraftschlüssiger Einbau erzeugt Gefahr von Setzungen des seitlichen Bodens und Beschädigung der Straße bzw. Oberflächenbefestigung)

Beim Einbau mit dem Einstellverfahren entsteht in der Regel ein Spalt zwischen Verbau und Grabenwand.

Dieser Spalt ist mit geeignetem Material zu verfüllen, um Sackungen des angrenzenden Bodens und Beschädigungen der Oberflächenbefestigung (z. B. Straße) zu vermeiden.

In …

(Bild: Schleppbox)

Schleppboxen stellen eine Sonderform der randgestützten Grabenverbaugeräte dar, welche mit fortschreitender Rohrverlegung in horizontaler Richtung im Graben gezogen werden können.

An einer Seite ist in der Regel eine Art Schneide vorhanden, um das Verbaugerät möglichst kraftschlüssig zum anstehenden Boden durch den Graben zu ziehen.

Bei diesem Verbau-System können die Platten in einer oder mehreren Nuten von Gleitschienenpaaren, die durch Streben, Spindeln (gelenkig) oder Stützrahmen (steif) gestützt sind, auf und ab bewegt werden (bis ca. 8 bis 10 m Tiefe) [FI-Emun].

Ein wesentlicher Vorteil dieser Variante ist, dass besonders bei tiefen Gräben die Verbauplatten im Rahmen der Grabenverfüllung leichter gezogen werden können, um eine Verdichtung des Verfüllmaterials gegen den …

Bei Gleitschienen-Grabenverbaugeräten mit Stützrahmen (auch Linearverbau oder Parallelverbau genannt) sind die Gleitschienenpaare nicht mit fest positionierten Gelenkspreizen verbunden, sondern durch vertikal in einer an der Gleitschienen angebrachten Führung verfahrbare Stützrahmen.

(Bild: Beispiel für die Anpassung der Verbauwandhöhe an die erforderliche Grabentiefe)
(Bild: Detail Gleitschienen-Grabenverbaugerät mit Stützrahmen [Illustration: visaplan …

Bei Dielenkammer-Geräten handelt es sich um Gurtpaare, welche zur Führung und Stützung von Kanaldielen oder Sonderprofilen geeignet und über Stützbauteile miteinander verbunden sind.

Der Vorteil gegenüber großflächigen Verbauplatten liegt darin, dass z. B. kreuzende Leitungen im Verbau problemlos ausgespart werden können.

Auch bei einem Gleitschienenverbau können einzelne Verbaufelder mit Dielen verbaut werden.

(Bild: Gleitschienenverbau kombiniert …

(Video: Video Einbau und Rückbau Gleitschienenverbau (Linearverbau))

Video: Arbeitsschritte beim Einbau und Rückbau eines Gleitschienenverbausystems (Linearverbau). Dieses interaktive Objekt ist ausschließlich in der Online-Version des Moduls sichtbar.

Auch bei Grabenverbaugeräten gibt es im Markt signifikante Qualitätsunterschiede. Ein Qualitätsaspekt stellt die ordnungsgemäße Kennzeichnung dar. An Grabenverbaugeräten müssen folgende Angaben deutlich erkennbar und dauerhaft angebracht sein:

  • Hersteller oder Lieferant

  • Typ

  • Prüfnummer

  • Baujahr

(Bild: Mangelhaftes, randgestütztes Grabenverbaugerät) (Bild: Verbausystem mit Prüfnummer)