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Zum Anwärmen müssen die Flächen mit geringem Druck am Heizelement anliegen. Dazu wird der Druck auf nahe null (≤ 0,02 N/mm2) abgesenkt. Beim Anwärmen dringt die Wärme in die zu schweißenden Flächen ein und bringt diese auf Schweißtemperatur. | (Bild: Heizelement-Stumpfschweißen - Anwärmen der Fügeflächen) | (Bild: Temperatur- und Druckverlauf in der Angleich- und Anwärmphase beim Heizelement-Stumpfschweißen in Anlehnung an [DVSR2207-1] [Bild: S&P GmbH]) |
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Nach dem Anwärmen sind die Fügeflächen vom Heizelement zu lösen. Das Heizelement ist ohne Beschädigung und Verschmutzung der erwärmten Fügeflächen herauszunehmen. Die Fügeflächen sind danach schnell bis unmittelbar vor der Berührung zusammenzufahren. Die Umstellzeit soll so klein wie möglich gehalten werden, da sonst die plastifizierten Flächen erkalten. Die Schweißnahtqualität würde dadurch nachteilig beeinflusst. |
(Bild: Heizelement-Stumpfschweißen - … |
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Die zu schweißenden Flächen sollen bei Berührung mit einer Geschwindigkeit nahe null zusammentreffen. Der erforderliche Fügedruck wird möglichst linear ansteigend aufgebracht und beträgt bspw. für PE 0,15 ± 0,01 N/mm2. Der Fügedruck muss während der Abkühlzeit aufrecht erhalten werden. | (Bild: Heizelement-Stumpfschweißen - Fügen)
| (Bild: Druck und Temperaturentwicklung beim Heizelement-Stumpfschweißen in Anlehnung an [DVSR2207-1] [Bild: S&P GmbH])
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Richtwerte für die Heizelement-Stumpfschweißung von PE-Rohren und Formstücken werden von den Rohrherstellern geliefert. Sie gelten i.d.R. für eine Außentemperatur von ca. 20°C (68°F). (Tabelle: Richtwerte für das Heizelement-Stumpfschweißen von Rohren, Rohrleitungen und Tafeln aus PE-HD bei einer Außentemperatur von etwa 20 °C und mäßiger Luftbewegung (Zwischenwerte sind zu interpolieren) in Anlehnung an [DVS 2207-1])
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Zum Stumpfschweißen benötigte Geräte und Materialien: -
Schweißschlitten
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Einlegeschalen für div. Rohrdurchmesser
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Planhobel
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Heizelement mit Reglerkasten
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Reinigungstücher und Spiritus
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Drücke und Zeiten sind den Herstellerangaben zu entnehmen
(Bild: Rohrstrangverfahren [FI-KMG] Heizelement-Stumpfschweißen) Nach [GSTT2a] darf hierfür nur geschultes Personal mit gültigem Schweißer-Zeugnis eingesetzt werden, außerdem sollten von den Arbeiten entsprechende …
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(Bild: Ausrüstung für das Heizelement-Stumpfschweißen [FI-Huern]) - Stumpfschweißschlitten
- Datenaufzeichnungsgerät (mit Außentemperaturfühler, Druckaufnehmer etc.)
- Hydraulikaggregat
- Planhobel
- Heizelement
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(Bild: Temperatur) |
Der Schweißbereich ist vor ungünstigen Witterungseinflüssen (z. B. Feuchtigkeitseinwirkung und Temperaturen unter +5°C) zu schützen. Geeignete Maßnahmen hierfür sind: - Vorwärmen
- Einzelten
- Beheizen
Um Spannungen durch unterschiedliche Temperaturen, etwa durch Sonneneinwirkung, zu vermeiden, sollte durch rechtzeitiges Abdecken im Bereich der Schweißstelle ein Temperaturausgleich geschaffen werden. |
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(Bild: Temperatur) |
Vor Beginn der Schweißarbeiten ist die zum Schweißen notwendige Heizelementtemperatur zu kontrollieren. Dies erfolgt z. B. mit einem schnellanzeigenden Temperaturmessgerät für Oberflächenmessungen. Die Kontrollmessung muss innerhalb der dem Halbzeug entsprechenden Fläche des Heizelementes erfolgen. Damit sich ein thermisches Gleichgewicht einstellen kann, darf das Heizelement frühestens 10 Minuten nach Erreichen der Solltemperatur … |
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(Bild: Schweißwulst)
Bei der visuellen Prüfung werden Stumpfschweißungen im Hinblick auf folgende Gesichtspunkte untersucht: - Die Schweißwülste sollen gleichmäßig rund und überall sichtbar sein.
- Alle Wülste sollen annähernd gleich groß sein.
- Die Wulstoberflächen sollen glatt sein.
- Die Wülste sollen möglichst kerbfrei sein.
- Der Rohrversatz darf 10% der Rohrwanddicke nicht überschreiten.
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Bei PE-Schweißungen können verschiedene Fehler auftreten, die sich mittels Ultraschallprüfung entsprechend DVS 2203 zerstörungsfrei finden lassen. Hierzu zählen Bindefehler an der Innen- bzw. Außenoberfläche oder im Querschnitt sowie Versätze. |
(Bild: Ultraschallprüfung einer PE-HD-Schweißnaht) |
(Bild: Konventionelles Rohrstrangverfahren mit Ringraum (Teerbau Rohrtechnik) [FI-Teerb] - Prüfen der Schweißnaht) |
(Bild: Konventionelles Rohrstrangverfahren … |
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Es lassen sich prinzipiell zwei Bruchflächenarten unterscheiden: - spröde Brüche zeichnen sich durch glatte Flächen aus und weisen auf eine schlechte bzw. ungenügende Schweißung hin,
- duktile Bruchflächen haben eine verstreckte Struktur und deuten auf eine gute Schweißung hin.
| Spröder Bruch | Duktiler Bruch | Bei glatten Bruchflächen konnten sich die Molekülketten nicht bzw. nur sehr wenig in den Grenzflächen der beiden Fügepartner vermischen (z. B. durch … |
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Die Schweißarbeiten sind zu überwachen. Art und Umfang der Überwachung muss zwischen den Vertragspartnern vereinbart werden. Es wird empfohlen, die Verfahrensdaten in Schweißprotokollen oder auf Datenträgern zu dokumentieren [DVS 2207-1 ]. | (Bild: Dokumentation) Schweißprotokoll - Schmelztemperatur
- Schweißzeit
- Fügedruck
| Da die Sollwerte aus den Normen und Regelwerken dem Schweißer bekannt sind, werden diese i.d.R. immer innerhalb der vorgegebenen … |
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- Falsche Berechnung des Schweißdrucks
- Nichteinhaltung der Anwärm-, Umstell-, Fügedruckaufbau- und Abkühlzeit
- Nichteinhaltung der Schweißtemperatur (zu hoch oder zu tief)
- Maschine defekt
- Maschine nicht kalibriert
- Eingestellter Schweißdruck kann nicht aufrecht erhalten werden (z. B. durch undichte Kolbendichtungen)
- Verunreinigte Fügeflächen
- Falsche Werkstoffpaarung
- Materialrückstände am Heizelement
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Die entstehenden äußeren und inneren Schweißwülste, auch Schweißraupen genannt, werden bei Bedarf entfernt. |
(Bild: Gerät zur Beseitigung der Innenschweißwulst bei PE-HD-Rohren) |
(Bild: Vorrichtung zur Beseitigung des Innenschweißwulstes bei PE-HD-Rohren (Locheisen) in Anleghnung an [Miege89a] [Bild: S&P GmbH]) |
(Bild: Gerät zur Beseitigung der Außenschweißwulst bei PE-HD-Rohren [FI-WIDOS]) |
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Eine Auswahl der für die Qualitätssicherung relevanten Maßnahmen wird in der folgenden Tabelle zusammengefasst: (Tabelle: Qualitätssichernde Maßnahmen beim Heizelementstumpfschweißen) |
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(Tabelle: Normen und Regelwerke zum Heizelement-Stumpfschweißen) |
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Heizelementstumpfschweißen
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Die Rohraußenfläche und die Innenseite des Heizwendelverbinders (Fitting) werden mittels im Fitting integrierter Widerstandsdrähte durch die Beaufschlagung mit elektrischem Strom auf Schweißtemperatur erwärmt. Dabei wird von beiden Bauteilen Schmelze aufgebracht. Nach der Abkühlung kommt es zu einer unlösbaren, homogenen Verbindung [Ecker04]. |
(Bild: Heizwendelverbinder) |
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Temperatur und Zeit richten sich nach den jeweiligen Herstellerangaben und können bspw. über einen am Fitting befestigten Barcode eingelesen und automatisch vom Schweißgerät eingestellt werden. Der Schweißdruck wird bestimmt durch das Passungsverhältnis von Rohrdurchmesser und Heizwendelverbinder und resultiert aus der Volumenvergrößerung der Polyethylenschmelze zwischen Rohr und Heizwendelverbinder. | (Bild: Prinzipskizze Heizwendel-Muffenschweißen - … |
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Rohrenden axial einspannen und rechtwinklig zur Rohrachse ablängen
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Schweißzone abmessen und kennzeichnen
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Entfernen der Oxidhaut
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Rohrenden außen und innen entgraten
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Rundheit der Rohre überprüfen ggf. korrigieren
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Reinigen der zu schweißenden Rohroberflächen und Innenfläche des Heizwendelverbinders
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Rohrenden in den Heizwendelverbinder einführen
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Schweißen
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Wichtig:
Rohrenden axial einspannen und rechtwinklig zur Rohrachse ablängen Eine nicht rechtwinklige Rohrtrennung kann dazu führen, dass die Heizwendel teilweise nicht vom Rohr bedeckt wird, wodurch Überhitzungen, unkontrollierte Schmelzenbildung oder Selbstentzündung auftreten können [Friatec04]. |
Richtig (Bild: Heizwendel-Muffenschweißen - Rechtwinklige Rohrtrennung in Anlehnung an [FI-Friat] [Bild: S&P GmbH]) |
Falsch (Bild: Heizwendel-Muffenschweißen - … |
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Entfernen der Oxidhaut Die Oxidhaut, die sich während der Lagerung durch Sonneneinstrahlung auf der Rohroberfläche bildet, muss vor jeder Schweißung sorgfältig vom Rohr entfernt werden, da sie sonst eine homogene Verbindung der Materialien verhindert. Zum Entfernen der Oxidhaut sollten Schälgeräte eingesetzt werden, die eine reproduzierbare Qualität in der Fügeebene gewährleisten. |
(Bild: Entfernung der lagerungsbedingten Oxidhaut durch ein Schälgerät …
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Rohrenden in den Heizwendelverbinder einführen Alle zur Schweißung vorbereiteten Verbindungsstellen müssen spannungsfrei sein. Rohre dürfen nicht unter Biegespannung oder Eigenlast in dem Heizwendelverbinder stecken. |
Wichtig:
Eine nicht spannungsfreie bzw. verschobene Verbindungsstelle kann beim Schweißen zu unzulässigem Schmelzenfluss und zu einer mangelhaften Verbindung führen. |
Falsch (Bild: Heizwendel-Muffenschweißen - Verkantete Rohre in Anlehnung … |
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- Installationen in schwer zugänglichen Bereichen
- Reparaturen, bei denen die Rohre nicht oder nur eingeschränkt bewegt werden können
- Anbohrarmaturen
- Einzelanwendungen, die den Kostenaufwand für das Heizelement-Stumpfschweißen nicht rechtfertigen
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Prozessdaten für Heizwendelschweißung nach ISO/TR 13950 - Hersteller
- Typ (z.B. Anbohrschelle)
- Durchmesser
- Schweißspannung
- Schweißzeit
- Korrektur der Schweißzeit in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur
- Abkühlzeit
- Widerstand der Heizwendel
- Fertigungs- und Temperaturtoleranz der Heizwendel (Temperaturbeiwert)
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