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Der hydraulische Berstkörper besteht aus hydraulisch aufweitbaren Segmenten, die das Bersten der Rohrleitung und das Verdrängen der Rohrbruchstücke bzw. die Aufweitung übernehmen.

(Bild: Hydraulisches Rohrberstverfahren - Dreigliedriger Berstkörper (geschlossen))
(Bild: Hydraulisches Rohrberstverfahren - Dreigliedriger Berstkörper (geöffnet))

Bei hydraulischen Berstkörpern besteht die Gefahr, dass in den Gelenkbereich der Segmente eindringendes Erdreich …

Bei dem hier dargestellten Verfahren besteht der Berstkörper aus gelenkig gelagerten Segmenten, die hydraulisch auseinander gedrückt werden. Das Verfahren kann im Nennweitenbereich DN 200 bis DN 400 eingesetzt werden.

(Bild: Hydraulisch arbeitender Berstkörper des KM-Berstlining-Verfahrens - Demonstration der Arbeitsweise [FI-KMG])
(Bild: PIM Berstkörper in Anlehnung an [FI-KMG] [Bild: S&P GmbH])
(Bild: Hydraulischer Berstkörper)

Das in Schweden entwickelte expPRESS-Verfahren („exp“ für „expandieren“ und „press“ für „vorpressen“) ist mit vier Maschinenversionen im Nennweitenbereich DN 180 bis DN 900 einsetzbar und durch Zusatzausrüstungen auch an größere Nennweiten anpassbar [FI-Entre] [Jürge90].

Bei diesem Verfahren werden Berstkörper und Rohrstrang mit Hilfe einer hydraulischen Presseinrichtung ohne Unterstützung einer Seilwinde vorgetrieben und alle Arbeitsgänge im Kanal …

So stellt sich das expPRESS-Verfahren in der Praxis dar.

(Bild: Prinzipdarstellung des expPRESS Rohrberstverfahrens in Anlehnung an [FI-Teerb] [Bild: S&P GmbH])

(Bild: expPRESS Rohrberstverfahren [FI-Teerb] - Baustellensituation)
(Bild: expPRESS Rohrberstverfahren [FI-Teerb] - Berstkörper mit hydraulischer Preßeinrichtung)
(Bild: expPRESS Rohrberstverfahren [FI-Teerb] - Fertig montierter Berstkörper in der Startbaugrube)

Die Berstkräfte sind abhängig vom Gerätetyp und dem Aufweitmaß.

Beispiel:

Kanal DN 300

Kurzrohr De 355

Aufweitmaß A = 15 % + De = 410 mm

Aufweitung A – DN = 110 mm

Aufweitung /Schild 55 mm

max. Berstkraft/Schild 180 kN

Gesamtberstkraft 360 kN


(Bild: Berstkräfte beim expPRESS-Berstlining-Verfahren (Beispiel) [Jürge05])

Auch wenn Berstverfahren mit hydraulischem Berstkörper international noch Anwendung finden, so ist ihr Marktanteil in Deutschland vernachlässigbar.

Grund hierfür ist maßgeblich die Entwicklung der statischen Berstverfahren, die bei Verwendung von Einzelrohren und einer auf die Größe der Schachtbauwerke abgestimmten Berstausrüstung ebenfalls keine Baugruben erfordern, aber wesentlich schneller sind, da der Berstprozess kontinuierlich (einphasig) und …

(Bild: Tabellenicon)

Für die Qualitätssicherung sind alle Arbeitsmittel für den Einzug der neuen Rohrleitung unter Berücksichtigung der Empfehlungen der Hersteller einzusetzen und für die zu erwartenden Kräfte zu sichern. Darüber hinaus muss durch den Auftragnehmer eine Dokumentation sämtlicher relevanten Prozessschritte angefertigt werden.

Die genaue Art und der Umfang der Dokumentation sind vor Beginn der Baumaßnahme zwischen dem Auftraggeber und …

(Bild: Tabellenicon)

Dokumentation
Die Dokumentation auf der Baustelle sollte in Anlehnung an [DWAA143-15:2019] mindestens die nachfolgenden Unterlagen beinhalten:

  • Berstprotokoll
  • Baustellentagesbericht
  • Materialeingangskontrolle
  • Schweißprotokolle nach [DVSM2207] (soweit erforderlich)
  • Protokoll der beim Einzug wirkenden Zugkräfte bzw. Dokumentation des Überlastungsschutzes (falls verwendet)
  • Protokolle der Dichtheitsprüfungen nach [DINEN1610:2015]
(Bild: Dichtheit)

Abschlussarbeiten und Prüfungen
Da mit dem Berstverfahren erneuerte Abwasserleitungen und -kanäle hinsichtlich Dauerhaftigkeit und Anforderungen mit einer Erneuerung in offener Bauweise gleichzusetzen sind, gelten für die Abschlussarbeiten und Prüfungen die DIN EN 1610 und das ATV-DVWK-A 139 [DWAA143-15:2019].

Prüfungen:

  • Sichtprüfung
  • Dichtheitsprüfung
  • Bei Bedarf Prüfung der Verformung bei biegeweichen Rohren

Qualifikation des Auftragnehmers

Der Auftraggeber kann sich eines Systems zur Prüfung von Lieferanten oder Unternehmen gemäß EG-Richtlinie vom 17.09.1990 bedienen (Anhang C der DIN EN 1610). Der Güteschutz Kanalbau e. V. verkörpert ein solches System. Beim Güteschutz Kanalbau gilt die Klasse S 51.

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Bleiben Sie neugierig!

24.09.2020

Lektionen

Unter Erneuerung versteht man die Herstellung neuer Abwasserleitungen und -kanäle in der bisherigen oder einer anderen Linienführung, wobei die neuen Anlagen die Funktion der ursprünglichen Leitungen und Kanäle einbeziehen. Gegenstand dieser Lektion sind die zur geschlossenen Bauweise zugehörigen Berstverfahren. Nach Abschluss der Lektion verfügen Sie über fundierte Kenntnisse bezüglich: • Regelwerken und Vorschriften; • Berstverfahren, deren Einsatzbereiche und -grenzen sowie deren Vor- und Nachteile; • Auswahl geeigneter Berstverfahren in Abhängigkeit von Schäden und Randbedingungen.

(Bild: Diagramm Arbeitsablauf beim Berstverfahren)

(Bild: Zustandserfassung eines Kanals mittels TV-Inspektion) (Bild: Vorflutsicherung) (Bild: Freilegen eines Anschlusses in offener Bauweise beim Rohrberstverfahren)

Kontrollinspektion:
Die Kontrollinspektion beinhaltet die Begehung der Sanierungstrasse, eine Erkundung des Leitungsbestandes im Umfeld der Maßnahme und bei Kanälen eine optische Zustandserfassung mittels TV-Inspektion.

Vorflutsicherung:
Alle im Bereich der zu erneuernden Rohrleitung vorhandenen …

Rohrreinigung / Hindernisbeseitigung:
Eine Reinigung ist nicht erforderlich, solange der Einzug des Windenseils bzw. das Einschieben des Zuggestänges möglich ist. Nur diesbezügliche Hindernisse (wie z. B. Rohreinsturz, Lageabweichungen, Wurzeln etc.) müssen vorab beseitigt werden.

Vorbereitung der Schachtbauwerke:
Bei Schächten innerhalb des Erneuerungsabschnittes müssen das Gerinne und der Einbindungsbereich so vorbereitet bzw. entfernt werden, dass …

(Bild: Tabellenicon)

Kontrolle und Lagerung der Rohrleitungsteile auf der Baustelle:
Die Rohre sind nach Anlieferung auf der Baustelle auf Mängel zu prüfen. Darüber hinaus ist zu kontrollieren, ob die gelieferten Rohre mit der ursprünglichen Bestellung übereinstimmen. Die Prüfungen sind für die Qualitätssicherung zu protokollieren.

(Bild: PE-HD-Langrohre DA 500)

(Bild: Berst- und Aufweitungskörper mit verlängerter Zwangsführung)

Berstvorgang:
Einbringung der neuen Rohrleitung unter Berücksichtigung der zulässigen Zugkräfte und Biegeradien.

Zwischen dem Außendurchmesser des Aufweitungskörpers und dem der neuen Rohrleitung muss während des Berstvorganges ein Überschnitt vorhanden sein, um die beim Einzug/Einschub dieser Leitung benötigten Kräfte zu reduzieren. Die direkt auf den Rohrstrang wirkenden Zugkräfte …

(Bild: Durchführung des Rohrberstverfahrens von Schacht zu Schacht)

Schacht zu Schacht:
Verwendung von Einzelrohren und auf die Größe der Schachtbauwerke abgestimmter Berstausrüstung.

(Bild: Durchführung des Rohrberstverfahrens von Schacht zu Baugrube)

Schacht zu Baugrube:
Verwendung von Einzelrohren und auf die Größe des Schachtbauwerkes abgestimmter Aufweitungs- und/oder Berstkörper. Installation der Zugeinrichtung in der Baugrube.

(Bild: Durchführung des Rohrberstverfahrens von Baugrube zu Schacht)

Baugrube zu Schacht:
Installation der Zugeinrichtung im Schacht bzw. oberhalb des Schachtes. Die Einzelrohre bzw. der Rohrstrang mit dem Aufweitungs- und Berstkörper werden über die Baugrube eingebracht. Die Größe des Aufweitungskörpers ist aus Bergungszwecken den Schachtabmessungen angepasst.

(Bild: Durchführung des Rohrberstverfahrens von Baugrube zu Baugrube)

Baugrube zu Baugrube:

Einbindung der neuen Rohrleitung im Schachtbereich:
Die Einbindung der neuen Rohrleitung in den Schacht muss hinterwanderungsfrei erfolgen. Es muss zwischen der Schachtwandung und der neuen Rohrleitung ein dichter Übergang hergestellt werden. Das Gerinne des Schachtes ist fachgerecht herzustellen und an die eingebaute neue Rohrleitung anzupassen.

Einbindung der neuen Rohrleitung an Anschlussleitungen und -kanäle:
Anschlussleitungen und -kanäle sind …

(Bild: Rohricon)

Bei Freigefälle werden als Produktrohrleitung oder Schutzrohr üblicherweise folgende Leitungen eingesetzt:

(Tabelle: Werkstoffe von Schutz- und Produktrohrleitungen)