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Kanalisationen müssen in Anlehnung an DWA-A 139 [ [DWAA139:2009]] sowie DIN EN 752 [ [EN752:2008]] dauerhaft, funktionssicher und dicht sein. Die letzte Forderung bedeutet, dass weder Stoffe in das Grundwasser gelangen dürfen noch das Grundwasser zusammen mit dem Abwasser abgeleitet werden darf, damit eine unzulässige Verunreinigung des Grundwassers oder eine unerwünschte Verdünnung des Abwassers vermieden wird.

Zur Realisierung dieser Forderung schreibt § …

(Bild: In der Bundesrepublik Deutschland gültige Normen und Regelwerke zur Dichtheitsprüfung)

Die nachfolgend vorgestellten vorbereitenden Maßnahmen zur Durchführung einer Dichtheitsprüfung gelten generell für alle im (Theoretische Grundlagen der Dichheitsprüfung)Bild 4‑133 aufgeführten Prüfverfahren. Sie werden nachfolgend auf der Grundlage des DWA-A 139 [ [DWAA139:2009]] und des ATV-M 143 Teil 6 [ [ATVM143-6:1998]] beschrieben.

Planunterlagen

Zur …

Bei der Dichtheitsprüfung von Haltungsabschnitten wird analog der haltungsweisen Dichtheitsprüfung vorgegangen ( (Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen und -kanälen - Haltungsweise Dichtheitsprüfung)). Die Absperrelemente werden z. B. durch eine der Länge des Prüfabschnittes angepassten Kette miteinander gekoppelt und entweder von Hand oder durch eine Winde in die gewünschte Position gezogen (Bild 4‑161) (Bild 4‑162). Dieses System ist auch bei …

(Bild: Einrichtung zur Dichtheitsprüfung örtlich begrenzter Schadensbereiche)

Im Rahmen der Inspektion, aber auch der Abnahme sanierter örtlich begrenzter Schadensbereiche in begehbaren Kanälen (z. B. Risse vor und nach Abdichtung durch Injektion) kann es sinnvoll sein, die Dichtheitsprüfung nur speziell für den betreffenden Bereich durchzuführen. Eine dafür geeignete und erprobte Prüfeinrichtung zeigt Bild 4‑178.

Sie besteht aus einer Prüfkammer aus …

Bezüglich der Prüfung neuverlegter bzw. aktuell sanierter Schächte und Inspektionsöffnungen und ihrer Rohranschlüsse gilt in Europa DIN EN 1610 [ [EN1610:2003]] bzw. in Deutschland DWA-A 139 [ [DWAA139:2009]]. Die Prüfung selbst erfolgt ausschließlich auf Basis des Prüfmediums Wasser. Dies resultiert aus der Tatsache, dass es nicht möglich ist, Bedingungen für die Luftüber- bzw. Unterdruckprüfung zu definieren, welche die gleichen Anforderungen an …

Der § 61 Abs. 2 WHG [ [WHG2009]] legt fest, dass auch der private Eigentümer/Nutzungsberechtigte den Zustand und die Funktionsfähigkeit sowie den Unterhalt und den Betrieb seiner Grundstücksentwässerungsanlage ( (Grundstücksentwässerungsanlagen)) selbst zu überwachen hat. Dies spiegelt sich auf Landesebene z. B. im § 61a des Landeswassergesetzes NRW [ [LWG1995a]] mit folgenden Festlegungen wider:

  • Im Erdreich oder zugänglich verlegte Abwasserleitungen …

Über jede Dichtheitsprüfung ist an Ort und Stelle ein Prüfbericht (Prüfprotokoll) zu erstellen und vom Aufsichtsführenden zu unterzeichnen. Er muss exakt und umfassend die Prüfergebnisse und alle wichtigen Informationen wiedergeben. Beispiele für eine Dokumentation gibt das ATV- M 143 Teil 6 [ [ATVM143-6:1998]] und das DWA-A 139 [ [DWAA139:2009]].

Das Prüfprotokoll ist für jede Prüfung getrennt zu erstellen. Es sollte nach ATVM 143-6 [ [ATVM143-6:…

Bei allen Verfahren zur Dichtheitsprüfung erstreckt sich die messtechnische Kontrolle entweder auf

  • die Erfassung der Zeit, in der sich eine bestimmte Druckänderung einstellt, oder
  • die Erfassung der erforderlichen Wasserzugabemenge zur Aufrechterhaltung eines konstanten Prüfdruckes.

Das bedeutet, dass bei allen Prüfmethoden ein bestimmter Prüfmedienverlust zugelassen wird. Die Definition der Dichtheitskriterien (d. h. die Grenzziehung zwischen einem …

Die Wasserdruckprüfung basiert nach den diesbezüglichen Normen und Regelwerken in Europa und in der Bundesrepublik Deutschland auf einer Prüfung mit konstanter Druckhöhe, d. h. es wird die Wassermenge (Wasserzugabe) gemessen, die zugegeben werden muss, um den geforderten Prüfdruck über die Prüfzeit aufrecht zu erhalten.

Unter der Annahme, dass diese Wasserzugabe während der Wasserdruckprüfung vollständig durch eine Leckage entweicht (ausströmende …

Die Gleichung für die Luftüberdruckprüfung basiert auf der Überlegung, dass ein Luftmassenstrom in einem definierten Zeitraum durch eine Leckage entweicht und damit zu einem Druckabfall (auch Druckverlust genannt) in der zu prüfenden Leitung führt. Dieser kann unter der Annahme einer isentropen und adiabaten Strömung berechnet werden, d. h. es kommt während der Strömung weder zu Reibungsverlusten noch zu einem Wärmeaustausch zwischen dem strömenden …

Die Bestimmungsgleichung der Unterdruckprüfung (in der Praxis auch Luftunterdruckprüfung genannt) entspricht weitestgehend der Gleichung für die Luftüberdruckprüfung. Aufgrund der im Vergleich zur Luftüberdruckprüfung umgekehrten Strömungsrichtung der Unterdruckprüfung ergeben sich lediglich Änderungen in dem die Strömungsgeschwindigkeit beschreibenden Integral (Gleichung 4‑4).

(Formel: Berechung der Prüfzeit für die Luftunterdruckprüfung)

Aufgrund der unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften der Prüfmedien (Wasser als inkompressibles, Luft als kompressibles Medium) sind die Ergebnisse von Dichtheitsprüfungen mit unterschiedlichen Prüfmedien nicht direkt miteinander vergleichbar. Die o. a. Bestimmungsgleichungen sind in Abhängigkeit der Leckagefläche AL formuliert, über welche die Ergebnisse von Dichtheitsprüfungen mit verschiedenen Prüfmedien so aufbereitet werden können, dass …

Das Prinzip einer haltungsweisen Dichtheitsprüfung von Abwasserleitungen und -kanälen zeigt Bild 4‑139. Der beidseitige Abschluss der Haltung erfolgt mit Absperrelementen in denen Anschlüsse für Druckluft zum Aufblasen der jeweiligen Gummiabdichtungen, zur Befüllung des Prüfraumes mit dem Prüfmedium und dessen Entlüftung sowie zur Druckkontrolle integriert sind.

Art, Auswahlkriterien und Einbau der Absperrelemente sowie die Durchführung der eigentlichen …

Am Markt existiert eine Vielzahl von Absperrelementen sowie Aufzeichnungs- und Prüfgeräten, welche die Durchführung von Dichtheitsprüfungen an nahezu jedem beliebigen Rohrprofil und nahezu jeder beliebigen Prüfstreckenlänge ermöglichen.

Mindestens erforderlich für alle Prüfungen sind auf die zu prüfenden Rohre und Bauwerke abgestimmte Absperrelemente. Für die Prüfung mit Wasser werden zusätzlich ein Freispiegelbehälter und eine Ausrüstung für das …

Das klassische Verfahren der Dichtheitsprüfung stellt die Druckprüfung mit Wasser als Prüfmedium dar ( (Theoretische Grundlagen der Dichheitsprüfung)).

Überschreitet der Wasserverlust während der Prüfung den zulässigen Grenzwert, müssen die Ursachen identifiziert und beseitigt und die Prüfung anschließend wiederholt werden (Bild 4‑154).

(Bild: Fließdiagramm Wasserdruckprüfung – Verfahren „W“ nach DIN EN 1610)

Wasser ist im Rahmen der für Dichtheitsprüfungen …

Die Dichtheitsprüfung mit Luft als Prüfmedium ( (Luftüberdruckprüfungen)) weist gegenüber der Wasserdruckprüfung folgende Vorteile auf [ [FI-Hydro]]:

  • Die Prüfstrecke wird nicht mit Wasser sondern mit Luft gefüllt, so dass Wasserbeschaffungsprobleme und Wasserschäden bei schlagartigem Rohrbruch nicht auftreten.
  • In der gesamten Prüfstrecke ist unabhängig vom Gefälle ein konstanter Prüfdruck wirksam.
  • Schneller Aufbau der Prüfeinrichtung und schnelle …

Bei der Unterdruckprüfung ( (Unterdruckprüfungen)) wird die zu untersuchende Haltung bzw. der zu untersuchende Haltungsabschnitt mit einem Unterdruck (negativer Druck) beaufschlagt. Liegt eine Undichtigkeit vor, so stellt sich ein Druckanstieg (∆p) ein, der unter anderem von Art und Umfang des Schadens, aber auch von der Art des durch die Schadensstelle eintretenden Mediums (Luft, Wasser oder entsprechende Gemische) abhängt.

Gegenüber der Luftüberdruckprüfung …

Nach DIN EN 1610 [ [EN1610:2003]] darf bei als Freispiegelleitungen betriebenen neuverlegten oder aktuell sanierten Kanälen anstelle der erläuterten messtechnischen Dichtheitsprüfungen auch eine optische „Infiltrationsprüfung mit fallbezogenen Vorgaben” durch Begehung ( (Direkte optische Inspektion von Abwasserleitungen und -kanälen)) oder TV-Inspektion ( (Direkte optische Inspektion von Abwasserleitungen und -kanälen)) durchgeführt werden, wenn …

Eine Sonderform der Infiltrationsprüfung stellt die Infiltrationsmessung dar: Diese Methode ist in den USA im ASTM-Standard C 1091-90 – 03a (2008) Standard „Test Method for Hydrostatic Infiltration Testing of Vitrified Clay Pipe Lines“ [ [ASTMC1091]] für die Abnahme von neuverlegten Freispiegelkanäle aus Steinzeugrohren genormt.

Die Prüfung gemäß [ [ASTMC1091]] erfolgt an überschütteten Leitungen unter der Voraussetzung, dass der Grundwasserspiegel …