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16.02.2011 Instandhaltung von Kanalisationen Abdichtung von Fugen und Rohrverbindungen mit Abdichtungsstoffen Plastische Dichtmittel nach DIN 4062 [DIN4062:1978] , nachfolgend als Dichtstoffe bezeichnet, sind dauernd plastisch bleibende Stoffe, die als Bindemittel Bitumen, Steinkohlenteerpech, Kunststoff oder Mischungen aus diesen enthalten, und bei Temperaturen um 20° C ohne Verwendung einer Wärmequelle verarbeitbar sind. Sie bestehen aus unvernetzten Stoffen, die durch einen Fließvorgang in die zu dichtenden Fugen eingeformt werden. Ergänzend zu den … |
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16.02.2011 Instandhaltung von Kanalisationen Abdichtung von Fugen und Rohrverbindungen mit Abdichtungsstoffen
Je nach Verhältnis von elastischen zu plastischen Anteilen lassen sich Dichtstoffe und Fugendichtungsmassen als plastisch, plastoelastisch, elastoplastisch oder elastisch bezeichnen (Bild 5.2.3.2.2.3) . Dieses Verhältnis wird abgeleitet aus dem … |
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16.02.2011 Instandhaltung von Kanalisationen Abdichtung von Fugen und Rohrverbindungen mit Abdichtungsstoffen Üblicherweise dient bei Fugendichtungsmassen die chemische Rohstoffbasis zur Kennzeichnung und Unterscheidung, aufgrund der bereits einige wesentliche Aussagen über Eigenschaften und Merkmale gemacht werden können. Jedoch ist zu beachten, daß viele der im Handel befindlichen Massen inaktive Füllstoffe enthalten, die unter Umständen die Eigenschaften beeinflussen. Nach der chemischen Rohstoffbasis unterscheidet man:
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16.02.2011 Instandhaltung von Kanalisationen Abdichtung von Fugen und Rohrverbindungen mit Abdichtungsstoffen Nach den Bau- und Prüfgrundsätzen (BPG) des DIBt [IfBt81] eignen sich bei Zwei-Komponenten-Fugendichtungsmassen z.Z. nur solche auf der Basis von Polyurethan oder Polyurethan-Teer für den Einsatz in Abwasseranlagen. Fugendichtungsmassen auf der Basis von Polyurethan-Teer zeichnen sich durch eine gute Haftung an Betonflanken aus; sie sind in entsprechenden Einstellungen druckwasserstabil und auch beständig gegen mögliche chemische Beanspruchungen, … |
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16.02.2011 Instandhaltung von Kanalisationen Abdichtung von Fugen und Rohrverbindungen mit Abdichtungsstoffen Die Dichtung ist in der Stoßfuge an der Innenseite der Kanäle anzuordnen. Die Hinterfüllung der Dichtung in der Stoßfuge muß ausreichend Widerstand leisten, um die Fugendichtungsmasse ordnungsgemäß einbringen und abglätten zu können [Engel89] . Als Hinterfüllmaterial wird zweckmäßigerweise ein Rundprofil aus Kunststoffschaum (Durchmesser 10 bis 50 mm) verwendet. (Bild: Fuge ohne Fugenband [NN73])Es empfiehlt sich, vor dem Einbringen der Fugendichtungsmasse … |
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Sowohl in nichtbegehbaren als auch in begehbaren Kanälen können örtlich begrenzte Schäden und/oder betroffene Haltungsabschnitte durch den Einbau von Innenmanschetten abgedichtet und/oder statisch stabilisiert werden. Die Verfahren lassen sich in folgende Gruppen eingeteilen:
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Diese Verfahrensgruppe ist charakterisiert durch eine mit Kunstharz getränkte Gewebemanschette, die mit Hilfe eines mit Luft, Wasser oder Dampf aufblasbaren Packers über den Schacht zur Schadensstelle im Kanal transportiert und an die Kanalinnenwand … |
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Nachfolgend wird die Reparatur von Abwasserleitungen und -kanälen am Beispiel des PARTLINER-Verfahrens [FI-KMG] und des Brochier-Spotliner-Verfahrens dargestellt. |
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16.02.2011 |
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Das Verfahren wurde zur Behebung örtlich begrenzter Schäden in Abwasserleitungen und -kanälen mit Kreisquerschnitt im Nennweitenbereich DN 150 bis DN 600, bei Breiten bis 4,00 m und Eiquerschnitt mit vergleichbaren Abmessungen unabhängig vom Rohrwerkstoff entwickelt [GSTT1/2] . Die Dimensionierung des harzgetränkten Glasgewebes erfolgt unter Berücksichtigung folgender leitungsspezifischer Randbedingungen:
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Kurzschlauchverfahren werden von vorhandenen Schächten aus realisiert. Als vorbereitende Maßnahmen sind zunächst die Haltung sowie die einbindenden Anschlußkanäle abzusperren und außer Betrieb zu setzen.Der Kanal ist zu reinigen und zur Erfassung und exakten Einmessung der jeweiligen Schäden sowie Anschlüsse optisch zu inspizieren, ggf. ist der Kanal auch zu kalibrieren. Festgestellte Abflußhindernisse, die das Einziehen bzw. Expandieren des Packers … |
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Im Fall des Partliner™-Verfahrens wird als Trägermaterial für das Epoxidharz ein säurebeständiges ECR-(Aluminium-Kalksilikat-Glas)-Vlies mit einer Dicke von 2,0 mm verwendet. Die Glasfasermatte wird vor Ort entsprechend der Länge des schadhaften Bereiches (550-3000 mm) und der Nennweite des Kanals so konfektioniert, daß sich beide Endbereiche der Matte um mindestens 100 mm überlappen. Größere Wanddicken (bis 6 mm) werden durch mehrere Vlieslagen … |
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Nach Fertigstellung der Arbeiten sind eine TV-Inspektion (Bild 5.2.3.2.3.1.1.1.3) sowie eine Wasserdichtheitsprüfung nach DIN EN 1610 [DINEN1610:1997] (Abschnitt 4.5.1) durchzuführen. Danach kann der sanierte Kanalabschnitt wieder in Betrieb gesetzt werden. Weitere Vertreter dieser Verfahrensgruppe sind in alphabetischer Reihenfolge mit den technischen Parametern und Einsatzbereichen in der Tabelle 5.2.3.2.3.1.1.1.4 dargestellt. (Tabelle: Vergleichende … |
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16.02.2011 (Bild: Brochier-Spotliner - Aufbau des Kurzschlauches in Anlehnung an [FI-Broch] [Bild: S&P GmbH]) Beim Brochier-Spotliner-Verfahren wird der Packer für die jeweilige Sanierungsaufgabe speziell angefertigt, wodurch die Sanierungslängen variabel gestaltet werden kann. Insgesamt werden 5 Schläuche zum Aufbau des Packers und des eigentlichen GFK-Kurzschlauches benötigt (Bild 5.2.3.2.3.1.1.2) . Die ersten 3 Schläuche werden in der o.a. Reihenfolge ineinandergefügt … |
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Prinzipiell sind alle oben angeführten Kurzschlauchverfahren auch für den Einsatz in Anschlußkanälen geeignet, wenn sie für den Nennweitenbereich ≥ 100 mm ausgelegt und entsprechende Schächte zur Einführung der Geräte vorhanden sind. Spezialentwicklungen sind z. B. das MIDLINER-Verfahren [FI-KMG] sowie das Flexo-Lining-Verfahren. Der Einsatzbereich des MIDLINER-Verfahrens (Bild 5.2.3.2.3.1.2) (Bild 5.2.3.2.3.1.2) (Bild 5.2.3.2.3.1.2) erstreckt sich … |
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Für die Reparatur von Anschlußkanaleinbindungen auf der Basis von Kurzschläuchen kommen u. a. folgende Verfahren zum Einsatz:
Bei beiden Verfahren erfolgt die Reparatur vom Hauptkanal aus nach Reinigung und Abfräsen evtl. hervorstehender Stutzenbereiche. Bezüglich der zu leistenden Vor- und Abschlußarbeiten und -prüfungen gelten die betreffenden Ausführungen zum Partliner™-Verfahren (Abschnitt 5.2.3.2.3.1.1.1.1) . |
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Ein Vertreter der Kurzschlauch-Verfahrens auf der Basis von Zement als Bindemittel ist das ERGELIT-Kurzliner-Verfahren. Es ist nach Herstellerangaben einsetzbar in Kreisquerschnitten DN 150 bis DN 600 zur Reparatur von Rissen und kleineren Rohrbrüchen [FI-Herme] . Angemischter Trockenmörtel ERGELIT Kombina KT wird in ca. 2 mm Dicke auf einer Länge bis max. 60 cm auf den Packer aufgestrichen. Anschließend wird ERGELIT-Band ca. 2 min in Wasser getaucht, … |
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Innenmanschetten zur Reparatur örtlich begrenzter Schäden sind charakterisiert durch eine Vorverformung durch Längsschlitzen und Überlappung für den Transport und die anschließende Rückverformung und kraft- sowie formschlüssige Verspannung an der zu reparierenden Schadensstelle im Kanal. Bezüglich der zu leistenden Vor-, Abschlußarbeiten und -prüfungen gelten die betreffenden Ausführungen zum Partliner™-Verfahren (Abschnitt 5.2.3.2.3.1.1.1.1) . Vertreter … |
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Für den Nennweitenbereich DN 150 bis DN 600 wird von Link-Pipe [FI-Link] eine längsgeschlitzte, sich überlappende Edelstahlmanschette verwendet, die außen mit einer mit PU-Vergußmaterial getränkten Schaumgummidichtung versehen ist. Die Innenmanschette wird mit Hilfe eines Packers unter Kamerabeobachtung zur Schadensstelle transportiert und dort mit nennweitenabhängigen Montagedrücken zwischen 1,3 und 2 bar bis zur Verriegelung aufgeweitet. Nach … |
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Bei diesem Manschettentyp übernimmt die Abdichtung eine auf die Edelstahlmanschette aufgespachtelte Beschichtung aus einem Zwei-Komponenten-Kleber auf der Basis von Epoxidharz. Auch diese Innenmanschette wird mit einem Packer zur Schadensstelle transportiert und dort bis zum Einrasten eines Schnellverschlusses aufgeweitet. Dabei werden Innenmanschette und Altrohr miteinander verklebt. Ein Vertreter dieser Verfahrensgruppe ist u.a. das RIVA-Verfahren [… |
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Ein Vertreter dieser Verfahrensgruppe ist das für den begehbaren Nennweitenbereich konzipierte Link-Pipe-Verfahren [FI-Link] [FI-Isekic] . Die Innenmanschette besteht aus sechs Rohrsegmenten aus PVC-U, die durch Scharniere miteinander verbunden sind (Bild 5.2.3.2.3.6) (Bild 5.2.3.2.3.6) und auf der Außenseite eine mit PE-Vergußmaterial getränkte Schaumgummidichtung besitzen. Für den Einbauzustand wird die Manschette achtförmig zusammengefaltet und … |
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16.02.2011 Bei diesem ausschließlich in begehbaren Kanälen oder Schächten eingesetzten Verfahren wird nach einer sorgfältigen Reinigung der Rohrwandungen beiderseits der undichten Stelle eine Elastomer-Dichtungsmanschette von Hand über den abzudichtenden Bereich gelegt und mittels Spannbändern gegen die Rohrwandungsflächen gepreßt (Bild 5.2.3.2.3.7.1) (Bild 5.2.3.2.3.7.1) (Bild 5.2.3.2.3.7.1) (Bild 5.2.3.2.3.7.1) (Bild 5.2.3.2.3.7.1) . Zu dieser Verfahrensgruppe … |
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16.02.2011 Das 1964 patentierte Weco-Seal-Verfahren sowie das Amex-10-System dienen zur Innenabdichtung hauptsächlich undichter Rohrverbindungen und von Querrissen in begehbaren Kanälen von DN 500 bis ca. DN 3000 (in der Bundesrepublik Deutschland sind Leitungen erst ab DN 600 begehbar, s. Abschnitt 1.3 ). Die Manschetten für das Amex -10-System sind in Breiten von 260 mm, 366 mm und 655 mm lieferbar [FI-Amex] . Die Verfahren wurden ursprünglich für die Abdichtung … |
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16.02.2011 Verfahrensbeschreibung beim Einsatz von Elastomermanschetten mit teilflächiger Verspannung |