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(Bild: Mit Hilfe eines Greifzuges verspannte Verbindung zwischen Stahlrohr und VH [Stein88b])
Bezüglich der Ausrüstung der Horizontalramme mit geschlossenem Rohr gelten prinzipiell die entsprechenden Ausführungen des Abschnitt 5.1.1.2.
Um den kurzhubigen Rammschlag der Horizontalramme wirkungsvoller bis zur Stahlrohrspitze zu leiten, wird besonders bei längeren Rohren die Verbindung zwischen Stahlrohr und VH z.B. mit Hilfe eines Seilzuges verspannt
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Mit dem Verfahren der Horizontalramme mit geschlossenem Rohr können Stahlrohre mit einem Außendurchmesser ≤ 150 mm in verdrängungsfähigem Lockergestein der Bodenklassen L nach DIN 18319 [DIN18319] vorgetrieben werden [ATVA125:1996]. Gegenüber dem VH als Sologerät erweitert sich der Einsatzbereich auch auf künstlich aufgeschüttete oder nicht standfeste Böden, wie Fließsande, Kleiböden oder Böden mit Grundwasser, da hier die Rückstoßkraft nicht durch …
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(Bild: Bodenverdrängungsverfahren - Horizontal-Pressanlage (1. Phase))
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(Bild: Bodenverdrängungsverfahren - Horizontal-Pressbohranlage (2. Phase))
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Beim Horizontal-Pressbohrverfahren mit Aufweitungsteil nach DIN EN 12889 [DINEN12889:2000], handelt es sich um ein zwei- oder dreiphasig arbeitendes Bodenverdrängungsverfahren.
Dieses Verfahren wird nachfolgend in Kurzform auch als Horizontal-Pressanlage bezeichnet um Verwechslungen mit dem nach dem …
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Nach dem Einrichten und Verspannen der in der Regel hydraulisch angetrieben Pressstation im Startschacht wird der Pilotbohrstrang, bestehend aus miteinander verschraubten Bohrgestängen von jeweils 1 m Länge, statisch in den anstehenden Boden vorgepresst. Damit wird zunächst die künftige Lage der zu verlegenden Leitung fixiert. Nach Erreichen des Zielschachtes wird der Pilotbohrkopf gegen ein Aufweitungsteil ausgetauscht, dessen Außendurchmesser …
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Der dreiphasige Vortrieb mit dem Horizontal-Pressbohrverfahren mit Aufweitungsteil ist in DIN EN 12889 nicht berücksichtigt worden. Ein Vertreter dieser Verfahrensvariante ist das japanische Verfahren SPEEDER SR-12 [FI-Hosho] [FI-Speed] (Bild 5.1.3.2) (Bild 5.1.3.2).
(Bild: Verfahren SPEEDER SR-12 mit den wesentlichsten Ausrüstungsteilen [FI-Hosho])
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(Bild: Verfahren SPEEDER SR-12 mit den wesentlichsten Ausrüstungsteilen [FI-Hosho])
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In der ersten …
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(Bild: Horizontal-Pressanlage im Startschacht [FI-Lanci])
Zur Ausrüstung einer Horizontal-Pressanlage gehören (Bild 5.1.3.2) (Bild 5.1.3.2) : - Pressstation, bestehend aus Pressenrahmen und Widerlagerplatten
- Hydraulikaggregat
- Pilotbohrgestänge mit verdrängendem Pilotbohrkopf (Verdrängungskopf)
- Aufweitungsteil(e)
- Ziehköpfe
- Visiereinrichtung zum Einmessen der Anlage (Abschnitt 5.1.1.2)
Da diese Technik relativ große Druckkräfte für den statischen Vortrieb …
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Mit der zweiphasig arbeitenden Horizontal-Pressanlage sind Vortriebe mit Rohren DN/OD ≤ 100 und Vortriebslängen ≤ 15 m [ATVA125:1996] in verdrängungsfähigen, locker bis mitteldicht gelagerten, nichtbindigen und breiig-weichen bis steif-halbfesten bindigen Böden der Bodenklassen LNE 1 bis 2 bzw. LNW 1 bis 2 sowie LBO 1 und 2 bzw. LBM 1 und 2 nach DIN 18319 [DIN18319]) möglich [Stein88b] [Jenne92]. Im Gegensatz zum VH eignen sich grundsätzlich auch …
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Überschreitet der für die zu verlegende Leitung erforderliche Bohrlochdurchmesser die Größe von 200 mm (in Ausnahmefällen 300 mm), ist der Baugrund für eine Anwendung von Bodenverdrängung s verfahren ungeeignet oder sind Bodenverschiebungen in der Umgebung des Vortriebs infolge benachbarter Bauwerke und Leitungen zu vermeiden, kommen Bodenentnahmeverfahren (Bild 3.1) zum Einsatz.
Bei den Bodenentnahmeverfahren werden von einem Startschacht aus Stahlrohre …
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Das Verfahren mit Horizontalramme und offenem Rohr wird in DIN EN 12889 [DINEN12889:2000] als "Verfahren mit Horizontalramme oder -presse und offenem Rohr" bezeichnet und wie folgt definiert: "Verfahren, bei dem ein offener Stahlrohrstrang durch Rammen oder Pressen zur Herstellung einer Bohrung eingesetzt wird. Der gelöste Boden wird durch Förderschnecken, durch Spülung bzw. pneumatisch oder hydraulisch mit erhöhtem Druck entfernt".
In der Praxis …
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(Bild: Beispiele für die Auflagerung von Stahlrohren im Startschacht bei Einbau mit der Horizontalramme [FI-Tractb])
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(Bild: Ausrichtung der Horizontalramme im Startschacht mittels Lufthebekissen - Systemskizze [FI-Tractb])
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(Bild: Ausrichtung der Horizontalramme im Startschacht mittels Lufthebekissen - Ausgerichtete und über Adapter und Spanngurte an das Stahlrohr angeschlossene Horizontalramme [FI-Tracta])
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(Bild: Varianten zur Verbindung … |
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Beim Vortrieb des offenen Stahlrohrs dringt der anstehende Boden in das Rohrinnere und verdrängt die darin enthaltene Luft über Schlitze am Kopf der Horizontalramme oder den offenen Adapter. Der so entstehende Erdkern, kann, wie bereits erwähnt, kontinuierlich, diskontinuierlich in angemessenen Intervallen (Abschnitt 5.2.1.1.1.1) oder nach beendetem Vortrieb (Abschnitt 5.2.1.1.1.2) entfernt werden.
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(Bild: Entleerungskegel [FI-Tracta])
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(Bild: Entleerungsadapter [FI-Tracta])
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(Bild: Diskontinuierlicher Bodenaustrag aus einem Rohr DN/ID 1400 mit Minibagger [FI-Tracta])
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Der Bodenaustrag während des Vortriebs kann sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich erfolgen.
Der kontinuierliche Bodenaustrag wird mit Hilfe eines zusätzlich zwischen den Schlagelementen und dem Rohr eingebauten Entleerungskegels bzw. -adapters mit seitlichen Öffnungen
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(Bild: Prinzip der Druckluftentleerung mit Molch - Rohrverschluss mit Ventilen für Luft-/Wasser-Zufuhr [FI-Essig])
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(Bild: Prinzip der Druckluftentleerung mit Molch - Prinzipskizze [FI-Tracta])
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(Bild: Prinzip der Druckluftentleerung mit Molch - Mit Druckluft herausgepresster Erdkern [FI-Tracta])
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Für die Entfernung des nach dem Rammvorgang im Rohr verbliebenen Erdkerns kommen, neben den oben erläuterten, noch folgende Alternativen in Betracht:
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Bezüglich der Ausrüstung der Horizontalramme mit offenem Rohr und der Versorgung mit Druckluft gelten prinzipiell die Ausführungen des Abschnitt 5.1.1.2. Auch im vorliegenden Anwendungsfall ist kein Widerlager zur Aufnahme der Reaktionskräfte im Startschacht erforderlich.
Folgende Hauptausrüstungsteile werden bei der Horizontalramme mit offenem Rohr benötigt: - Verdrängungshämmer (Abschnitt 5.1.1) mit Schlagelementen (Schlagkegel und/oder Schlag Segmente) …
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(Bild: Zweiphasiger Vortrieb einer Gasleitung [FI-Tracta] - Schmierung des Rohrstranges mit Bentonitsuspension) | (Bild: Zweiphasiger Vortrieb einer Gasleitung [FI-Tracta] - Herausziehen des Interimsrohres bei gleichzeitigem Einziehen des Produktrohres in den Startschacht) | (Bild: Zweiphasiger Vortrieb einer Gasleitung [FI-Tracta] - Produktrohr nach Beendigung der Vortriebsarbeiten) | (Bild: Vortrieb eines Stahlrohres DN 3000 auf 27 m Länge mit einer … |
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Bei dem Horizontal-Erdbohrverfahren wird der anstehende Baugrund mit einem Schneckenbohrstrang drehend durchbohrt und das gelöste Bohrgut aus dem unverrohrten Bohrloch in den Startschacht gefördert.
Das Horizontal-Erdbohrverfahren wird in DIN EN 12889 [DINEN12889:2000] und ATV-A 125 [ATVA125:1996] nicht berücksichtigt.
Das Horizontal-Erdbohrgerät basiert auf dem in der Flachbohrtechnik [Arnol93] eingesetzten horizontalen Schneckenbohren ohne Verrohrung
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Der Einsatz des Horizontal-Erdbohrverfahrens erfolgt von einem entsprechend DIN 4124 [DIN4124:2002] gesicherten Startschacht aus (Abschnitt 12.1).
Die Mindestlänge des Startschachtes wird von der Länge des Grundrahmens und der gewählten Länge der Schneckenbohrgestänge (0,5 m bzw. 1,0 m) bestimmt.
Nach Ausrichtung (analog zu der Arbeitweise beim Verfahren mit Verdrängungshammer (Abschnitt 5.1.1.1)) und Verankerung des Geräts entweder über eine Widerlagerplatte, …
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Ein Horizontal-Erdbohrgerät setzt sich aus folgenden Ausrüstungsteilen zusammen (Bild 5.2.2.2) (Bild 5.2.2.2) (Bild 5.2.2.2) : - Bohraggregat (Drehwerk und Vorschub) auf Grundrahmen
- Bohrkopf
- Schneckenbohrgestänge
- hydraulische Antriebsstation (diesel- oder benzinbetrieben)
(Bild: Horizontal-Erdbohrgerät PERFORATOR® HEB 1 [FI-Schmi] - Längsschnitt (Schneckenbohrgestänge mit Stützrand)) | (Bild: Horizontal-Erdbohrgerät PERFORATOR® HEB 1 [FI-Schmi] - Im … |
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Horizontal-Erdbohrgeräte werden in homogenen, standfesten, grundwasserfreien Lockergesteinen (Bodenklassen LBO 2 und 3 bzw. LBM 2 bis 3 sowie LNE 2 und 3 bzw. LNW 2 und 3 nach DIN 18319 [DIN18319]) für unverrohrte, gerade Bohrungen im Durchmesserbereich von 90 mm bis 220 mm eingesetzt [FI-Schmi].
Die Standfestigkeit des anstehenden Bodens muss im vorliegenden Anwendungsfall nicht nur bezüglich der Abstützung der Bohrlochwände gegen Nachfall und …
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(Bild: Bodenentnahmeverfahren - Horizontal-Pressbohrverfahren)
Beim Horizontal-Pressbohrverfahren, nach ATV-A 125 [ATVA125:1996] Horizontal-Pressbohrgerät genannt, wird nach DIN EN 12889 [DINEN12889:2000], das Locker- und/oder Festgestein "durch einen rotierenden Bohrkopf gelöst und kontinuierlich durch Schnecken gefördert. Gleichzeitig wird jedoch unabhängig von der Förderschnecke die Rohrleitung vorgetrieben" (Bild 5.2.3).
Bei der Rohrleitung …
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(Bild: Prinzipieller Aufbau einer Horizontal-Pressbohranlage [Stein88b])
Den prinzipiellen Aufbau einer nach dem Horizontal-Pressbohrverfahren arbeitenden Bohranlage zeigt Bild 5.2.3.1.
Bei dieser Anlage fungiert ein im Startschacht installierter Grundrahmen als Geräteträger für das Pressbohraggregat, das aus hydraulisch angetriebenen Vortriebszylindern sowie einem Antrieb für den Schneckenbohrstrang besteht. Die Vortriebszylinder stützen sich …
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Zur Grundausrüstung der Horizontal-Pressbohrverfahren gehören: - Pressstation, bestehend aus Grund- und Verlängerungsrahmen, Widerlagerplatten, Druckbrücke sowie Pressbohraggregat mit Bedienpult (Bild 5.2.3.2)
- Bohrkopf (Bild 5.2.3.2) (Bild 5.2.3.2) (Bild 5.2.3.2) (Bild 5.2.3.2) (Bild 5.2.3.2) (Bild 5.2.3.2) (Bild 5.2.3.2) (Bild 5.2.3.2)
- Schneckenbohrgestänge
- Versorgungsschläuche
- Hydraulikaggregat (Bild 5.2.3.2)
- Hebezeug für Montage, Betrieb und Demontage (…
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Horizontal-Pressbohrverfahren können in allen Bodenklassen L nach DIN 18319 [DIN18319] bis hin zu Fels (Festgesteinsklassen FD l/FZ 1 bis FD 4/FZ 4 nach DIN 18319 [DIN18319]) für den Einbau von Stahlrohren mit einer Nennweite DN/OD ≤ 1600 mm und Vortriebslängen von max. 100 m eingesetzt werden. Beim Einsatz im Grundwasser sind Hilfsmaßnahmen erforderlich.
Die Vortriebslänge ist abhängig von der Rohrnennweite, vom Baugrund und der daraus resultierenden …
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Eine besondere Verfahrensvariante der Horizontal-Pressbohrverfahren stellt die sogenannte Sacklochbohrung (auch Sack- oder Blindbohrung genannt) dar. Dabei handelt es sich um Bohrungen, die nicht in einem Zielschacht oder anderen Hohlraum enden bzw. angeschlossen werden.
Ein Vertreter dieser Verfahrenstechnik ist das Verfahren BOHRTEC BM 150 D [FI-Bohrt]. Der Bohrprozess gliedert sich in folgende Phasen : - Phase 1: Vortrieb der Interimsrohre aus …
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Bei dieser Verfahrensvariante findet ebenfalls das Verfahren BOHRTEC BM 150 D mit entsprechenden Modifikationen Anwendung. Die Arbeitsphasen sind prinzipiell vergleichbar mit denen der Sacklochbohrung (Bild 5.2.3.3.2) (Bild 5.2.3.3.2) (Bild 5.2.3.3.2). Zwischen den Phasen 1 und 2 wird jedoch ein über die Pressstation angetriebenes Bohrgestänge mit Diamantkernbohrkrone in den Interimsrohrstrang eingebracht und die betreffende Rohrleitung im Anschlusspunkt …
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