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Eine weitgestufte Korngrößenverteilung liegt vor, wenn CU ≥ 6 und 1 ≤ Cc ≤ 3 ist, eine enggestufte oder intermittierende in allen anderen Fällen (Tabelle). Nach [Ester1994] sind diese Festlegungen allerdings etwas einzuschränken, da beide Kriterien auch für bestimmte unstetig verlaufende Körnungslinien zutreffen können.

(Tabelle: Unterteilung grobkörniger Böden in Abhängigkeit von der Ungleichförmigkeitszahl und der Krümmungszahl nach DIN 18196 [DIN18196])

Die Klassifizierung von sehr grobkörnigen Böden gemäß Tabelle erfordert sehr große Proben. Es ist in diesem Fall nicht möglich, repräsentative Proben aus Bohrungen zu gewinnen [DINENISO14688:2018].

(Tabelle: Klassifizierung von sehr grobkörnigen Böden nach EN ISO 14688-2 [ENISO14688])

Aus den Körnungslinien lässt sich mit Hilfe der Ungleichförmigkeitszahl Cu eine erste wichtige Aussage über die Verdichtungs- oder Verdrängungsfähigkeit bzw. Wasserdurchlässigkeit des Bodens treffen. Ein Beispiel für die Zuordnung von Verdichtbarkeitsklassen in Abhängigkeit der Bodenart und der Korngrößenverteilung liefert die nachfolgende Tabelle.

(Tabelle: Zuordnung der Bodenarten in Anlehnung an DWA-A 139)

Die vorhandene ortsspezifische Korngrößenverteilung des Bodens sollte im konkreten Anwendungsfall stets ermittelt werden, da eine bloße Übertragung bekannter Nachbarergebnisse verfälschend wirken kann, wie die hier angeführten Bilder für verschiedene Böden in der Stadt Hamburg zeigen. Sie verdeutlichen dabei eindrucksvoll den Streubereich der Korngrößen und der Ungleichförmigkeitszahl von Lockergesteinen auf relativ begrenztem Raum.

(Bild: Körnungslinie …

Der Bodenzustand wird bei grobkörnigen Böden durch die Lagerungsdichte und bei feinkörnigen durch die Konsistenz nach DIN EN ISO 14688-1 charakterisiert.

Die Lagerungsdichte bindiger und nicht bindiger Böden bezeichnet in der Ingenieurgeologie den Grad der Verdichtung des Bodens und wie groß sein Porengehalt ist.

Mit Konsistenz wird die die Beschaffenheit bindiger (feinkörniger) Böden in Abhängigkeit vom Wassergehalt w bestimmt. Die Konsistenz ist …

Mit Hilfe der Lagerungsdichte wird beschrieben, in welchem Maße sich die einzelnen Körner grobkörniger Böden angeordnet bzw. aneinandergelegt haben.

Aus diesen Angaben lassen sich unmittelbare Rückschlüsse auf die Bodenfestigkeit, die zusätzliche Verdichtungs- oder Verdrängungsfähigkeit oder die Wasserdurchlässigkeit der betrachteten Bodenschichten im Bereich der Leitungstrasse ziehen.

Beim idealen Einkornboden treten nur zwei Lagerungsformen auf:

(Bild: Lockerste Lagerung von Einkornböden in Anlehnung an [Soos96] [Bild: S&P GmbH]) (Bild: Dichteste Lagerung von Einkornböden in Anlehnung an [Soos96])

Bei der lockersten Lagerung können die Bodenkörner gegeneinander verschoben werden.

Die dichteste Lagerung entspricht der natürlichen Lagerung von Einkornböden. Hier ist der Boden fest wie Fels; ein Verschieben der Bodenkörner ist nur …

Der Begriff „Lagerungsdichte“ ist nur bei nichtbindigen Böden anwendbar.

Nichtbindige Böden lassen sich unter statischer Belastung nur schwer und unvollkommen verdichten, die Lagerungsdichte kann jedoch durch Stampfen oder aber durch Vibration verbessert werden.

Der Boden ist ein Mehrphasensystem.
Die drei Phasen sind:

  • Mineralbestandteile (feste Phase)

  • Wasser (flüssige Phase)

  • Luft (gasförmige Phase)

Lockergesteine können folgende Phasenkombination aufweisen:

  • fest-flüssig

  • fest-gasförmig

  • fest-flüssig-gasförmig

(Bild: Mehrphasensystem des Bodens)

Das Volumenverhältnis zwischen den drei Phasen wird durch folgende Kennziffern beschrieben:

(Formel: Porenzahl)

(Formel: Porenanteil)

(Formel: Sättigungszahl)

(Bild: Porenanteil am Gesamtvolumen des Bodens)

Je größer das Volumen der Poren im Verhältnis zum Gesamtvolumen, desto lockerer ist die Lagerung.

(Bild: Lagerungsdichten)

Lagerungsdichte: D

Bezogene Lagerungsdichte: lD

Verdichtungsfähigkeit: lF

D = (max n – n) / (max n – min n)

lD = (max e – e) / (max e – min e)

lF = (max e – min e) / e

Eine entsprechende Einteilung und Benennung nichtbindiger Böden (Sande und Kiese) in Abhängigkeit ihrer Lagerungsdichte hängt von vielen Faktoren ab, wie z. B.:

  • Versuchsdurchführung

  • Überlagerungsdruck

  • Vorbelastung

  • Korngrößenverteilung

Mit der Lagerungsdichte D bzw. der bezogenen Lagerungsdichte lD kann die Lagerung eines Bodens beurteilt werden.

(Tabelle: Klassifizierung nichtbindiger Böden nach Lagerungsdichte, N-Wert und innerem Reibungswinkel […

(Bild: Manuelle Proctorgeräte [FI-Röhre])

Als Bezugswert zur Beurteilung der erreichbaren oder bereits erreichten Verdichtung eines Bodens auf der Baustelle dient die im Labor mit Hilfe des Proctorversuches nach [DIN18127:2012] ermittelte Proctordichte ρPr. Bei dem Proctorversuch wird der Einfluss des Wassergehaltes auf die erreichbare Dichte eines Bodens bestimmt.

Zur Qualitätskontrolle der Verdichtung von Böden wird nun der Vergleich zwischen der …

Die Vorgehensweise für den Vergleich erfolgt in folgenden Schritten:

(Bild: Verdichtung des Bodens auf der Baustelle)

Schritt 1: Einbau und Verdichtung des Bodens auf der Baustelle

(Bild: Probenentnahme auf der Baustelle mit Hilfe eines Ausstechzylinders)

Schritt 2: Prüfung der Dichte auf der Baustelle nach DIN 18125-2 und Probenentnahme für den Proctorversuch im Labor

(Bild: Versuchsgerät Proctorversuch)

Schritt 3: Durchführung des Proctorversuches

(Bild: …

(Bild: Proctorversuch)
(Bild: Proctorversuch - Darstellung des Versuchszylinders)
(Bild: Proctorversuch - Schematische Darstellung über die Anordnung der Schläge im Versuchszylinder in Anlehnung an DIN 18127)

Bei dem Proctorversuch wird der Boden in einem Zylinder durch ein Fallgewicht bei unterschiedlichen Wassergehalten verdichtet. Fallhöhe, Gewicht und Schlagzahl sind dabei festgelegt.

Ein Proctorversuch besteht aus mindestens fünf Einzelversuchen …

Bindige Böden verändern mit dem Wassergehalt ihre Zustandsform. Sie sind bei sehr hohem Wassergehalt flüssig und gehen bei abnehmendem Wassergehalt vom flüssigen zunächst in den bildsamen (plastischen), dann in den halbfesten und schließlich in den festen (harten) Zustand über.

Bindiger Boden wird also bei abnehmendem Wassergehalt weniger verformbar und seine Festigkeit nimmt zu.

Die Wassergehalte, bei welchem die Konsistenz von einem Zustand in einen …

Die Bestimmung der Konsistenz (Zustandsform) ist sowohl in-situ als auch im Labor möglich. Die Zustandsform eines bindigen Bodens ist im Feldversuch gemäß DIN EN ISO 14688 wie folgt zu ermitteln:

  1. breiig ist ein Boden, der beim Pressen in der Faust zwischen den Fingern hindurchquillt;

  2. weich ist ein Boden, der sich leicht kneten lässt;

  3. steif ist ein Boden, der sich schwer kneten, aber in der Hand zu 3 mm dicken Walzen ausrollen lässt, ohne zu reißen …

Die Zustandsform des Bodens kann über die Konsistenzzahl IC numerisch (als Zahl) ausgedrückt werden. Hierzu dienen als Größen der natürliche Wassergehalt w und die Atterbegerschen Konsistenzgrenzen wL und wP gemäß DIN 18122-1.

(Formel: Beschreibung der Zustandsform des Bodens durch die Konsistenzzahl IC)

[DIN18122:1987]

(Tabelle: Konsistenzzahl IC und Benennung der Zustandsform bindiger Böden in Anlehnung an [ENISO14688])

Unter Plastizität versteht man nach EN ISO 14688-1 die „Eigenschaft eines bindigen Bodens, die darin besteht, dass sich sein mechanisches Verhalten bei Änderung des Wassergehaltes verändert“ [DINENISO14688:2018].

Der bildsame (plastische) Bereich ist der Bereich zwischen der Fließ- und Ausrollgrenze. Er wird in die Zustandsformen breiig, weich und steif unterteilt [DIN18122:1987].

(Bild: Konsistenzband [Trian00])

Den Zustandsformen des plastischen Bereiches sind die in der Tabelle angegebenen Zahlenwerte zugeordnet. Hier wird außerdem der im Ausland gebräuchliche „Liquidity Index“ (Liquiditätszahl) IL = 1 - IC aufgeführt.

(Tabelle: Zustandsformen des plastischen Bereiches [DIN18122])

Der Grad der Plastizität ergibt sich aus dem Wassergehalt des Bodens an der Fließgrenze wL und wird nach [DIN18196:2011] bzw. [DINENISO14688:2018] eingeteilt in:

Leicht plastisch

wL < 35 Gew.-%

Mittelplastisch

35 < wL < 50 Gew.-%

Ausgeprägt plastisch

wL > 50 Gew.-%

Zur genauen Unterscheidung bindiger Böden in Schluff oder Ton sowie in ein schluffiges oder toniges Verhalten feinkörniger Bestandteile eines gemischtkörnigen Bodens wird die Plastizitätszahl …

Spezielle Einteilungen und Bezeichnungen für feinkörnige Böden (Schluff und Ton) in Abhängigkeit der Fließgrenze wL enthält EN ISO 14688-2.

[DINENISO14688:2018]

(Tabelle: Klassifizierung feinkörniger Böden in Abhängigkeit der Fließgrenze wL oder der Plastizitätszahl IP nach EN ISO 14688-2)