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Die in DIN EN 14654 geforderten Informationen sollten in den Grunddaten und Sachdaten enthalten sein. Ist dies nicht der Fall, sollten die fehlenden Informationen durch eine Ortsbegehung ermittelt werden.

Sind die geeigneten Reinigungsverfahren bestimmt, wird deren Einsatz optimiert.

(Bild: Optimierung der Einsatzparameter)

Das Ziel, den ressourcenschonenden Einsatz von Personal und Fahrzeugen in einem Einsatz- und Spülplan zu organisieren, wird unter anderem erreicht durch:

  • Minimierung der Fahrtzeiten zwischen den zu reinigenden Haltungen

  • Strangweises Reinigen bis zum nächst größeren Sammler, um die Ablagerungsgefahr unterhalb der gereinigten Haltung zu minimieren

  • Berücksichtigung weiterer Faktoren, die sich aus der Netz- und Bebauungsstruktur ergeben

Für die Optimierung der Einsatz- bzw. Spülpläne sollten folgende Betriebsdaten berücksichtigt werden:

(Tabelle: Betriebsdaten für Hochdruckreinigung)

Die Optimierung muss auch das Verhältnis von haltungsabhängigen und unabhängigen Kosten berücksichtigen.

(Tabelle: Haltungsabhängige und -unabhängige Kosten bei der Hochdruckreinigung)

Arbeitszeitverteilung bei der Hochdruckreinigung

(Bild: Schwankungsbreiten des Zeitbedarfs Für tatigkeiten bei der Kanalreinigung (8-h-Tag) [Orth 2008])
(Bild: Zeitbedarf für Tätigkeiten bei einer Kanalreinigung (8-h-Tag) in Prozent [Orth 2008])
Tabelle: Spülplan am Beispiel einer Ruhrgebietsstadt
EG
Plan
Anfangsschacht
Endschacht
Straße
Länge 
Entw.
Verf.
Mater.0 
Prof.
Höhe
Breite
Baujahr
Durchgef. Sanierung
Im Jahr
WSZ
Lage
Bez
3
478
8904004049
8904004050
Weststr,
50,36
M
20
10
400
400
1925
Partliner
1999
W
4
3
478
8904004050
8904004051
Weststr,
50,56
M
20
10
400
400
1925
Schlauchrelining
1999
W
4
3
478
8904004051
8904004052
Weststr,
(Bild: Schritt 3)

Im Schritt 3 erfolgt die Umsetzung der Reinigungsplanung auf Basis der erarbeiteten Einsatz- und Spülpläne.

Während des Reinigungsvorganges ist das anfallende Räumgut möglichst ständig zu kontrollieren. Größere Anteile von mineralischen Feststoffen und Bruchstücke der Leitung sind Anzeichen starker Beschädigungen, z. B. für Scherbenbildung, Rohrbruch oder Einsturz. In solchen Fällen müssen Reinigungsprozesse sofort abgebrochen und Sicherungsmaßnahmen veranlasst werden; zur Fortsetzung der Reinigung ist die Ursache zu prüfen und gegebenenfalls ein schonenderes …

Nach Beendigung der Reinigungsmaßnahme wird das Räumgut entsorgt.

(Bild: Deponierung des Räumgutes auf dem Betriebshof (Zwischenlagerung)) (Bild: Entsorgung des Räumgutes in den Zulauf zur Kläranlage)

Seit dem 1. Juni 2005 ist in Deutschland eine reine Deponierung von biologisch abbaubaren Abfällen, zu denen auch das Räumgut aus der Kanalreinigung zählt, ohne deren vorherige thermische oder geeignete mechanisch-biologische Behandlung nur noch erlaubt, sofern der organische Anteil des Trockenrückstandes (gemessen als Glühverlust) folgende Werte nicht überschreitet:

  • 3 Gew.-% : geologische Barriere, Deponieklassen 0 und I

  • 5 Gew.-% : Deponieklasse …

Nach [Billm2002] sind maximal 40 – 50 % des Räumgutes aus den Kanälen und maximal 15 – 25 % des Räumgutes aus den Straßenabläufen als recycelbare Stoffe einzustufen. Das Verwertungspotenzial des Räumgutes aus der Kanalreinigung beschränkt sich auf die Fraktion der mineralischen Feststoffe.

(Bild: Verwertungspotenziale des Räumgutes aus Kanälen [Billm2002])
(Bild: Gesammeltes und entwässertes Räumgut im Schlammbehälter eines Reinigungsfahrzeuges)
(Bild: Räumgut in Straßenabläufen)
(Bild: Entsorgung des Räumgutes in Straßenabläufen)

Gleiches gilt für das Räumgut aus den Straßenabläufen. Darüber hinaus ergibt sich hier ein zusätzliches Verwertungspotenzial der partikulär gebundenen Eisen- und Nichteisenmetalle [Billm2002].

(Bild: Verwertungspotenziale des Räumgutes aus Straßenabläufen [Billm2002])

Derzeit wird das Räumgut aus Kanälen und Straßenabläufen in den meisten Fällen deponiert oder thermisch behandelt. Nur in Ausnahmefällen werden die mineralischen Feststoffe aufbereitet und anschließend in folgenden Einsatzbereichen verwertet:

  • Landschaftsbau

  • Straßen- und Wegebau

  • Kanal- und Erdbau

  • Deponiebau

  • Baustoffherstellung

  • Bergbau

(Bild: Reinigung – Entsorgung des Räumgutes)

(Bild: Schritt 4)

Nach Abschluss der Reinigungsarbeiten erfolgen im Schritt 4 eine Qualitätskontrolle und eine anschließende Dokumentation der Reinigungsleistungen bzw. -ergebnisse.

  • Ungenügend ausgeführte Reinigungsmaßnahmen können durch diese Maßnahme zeitnah festgestellt werden, so dass der Dienstleister zur Nachbesserung aufgefordert werden kann.

  • Darüber hinaus gewährleistet die Qualitätskontrolle bei entsprechender Dokumentation die Fortschreibung …

(Bild: Picto Fakten)

Nach DIN EN 14654-1 sollte die Spezifikation der Art und Weise der Abnahme und Überprüfung der Reinigungsleistung vor Reinigungsbeginn vorliegen. Diese sollte folgende Punkte beinhalten:

  • Beschreibung der erforderlichen Reinigungsergebnisse

  • Allgemeine Anforderungen an die Dokumentation inklusive einer Beschreibung der erreichten Reinigungsergebnisse und der Umstände unter denen das Reinigungsergebnis erzielt wurde

  • Leistungsindikatoren

Wichtig:

Leistungsindikatoren sind so zu wählen, dass mit ihnen eindeutig aufgezeigt werden kann, ob die geforderte Leistung erbracht wurde. Es bieten sich einfach messbare Parameter, wie z. B.:

  • Zulässige Höhe der verbliebenden Ablagerungen oder

  • Masse bzw.

  • Volumen der Räumgutmenge an.

[EN14654-1:2005]

(Bild: Picto Ablagerungen, Deposits, zulässige Höhe) (Bild: Picto Gewicht Ablagerungen) (Bild: Picto Volumen Ablagerungen)

(Bild: Qualitätssicherung - Diagramm)

(Bild: Picto Liste)

  • Die Reinigungsmaßnahmen sollten umfassend in Form eines Abnahmeprotokolls (ein Beispiel folgt auf der nächsten Seite) dokumentiert werden. Dabei ist zu beachten, dass ein einfach strukturiertes Berichtswesen zur Unterstützung der Betriebsprozesse und zur Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen führt.

  • Das Abnahmeprotokoll sollte entweder sofort nach der Reinigung oder nach eindeutig definierten Zeitintervallen erfolgen.

(Bild: Picto Liste)

Das Abnahmeprotokoll sollte enthalten:

  • Ort, Datum und Zeitraum der ausgeführten Leistungen

  • Name des Auftragnehmers, Name des vor Ort Verantwortlichen

  • Einschätzung des Zustandes des Kanals vor Beginn der Arbeiten

  • Eingesetzte Reinigungsverfahren und -geräte

  • Art und Menge des entfernten Räumgutes Einschätzung des baulichen und hydraulischen Zustandes des Kanals nach der Reinigung

(Tabelle: Beispiel für ein Abnahmeprotokoll einer …

(Bild: Picto Liste)

Es empfiehlt sich, das Protokoll durch weitere Felder zu ergänzen, um zusätzliche relevante Betriebsdaten dokumentieren zu können. Hierzu zählen beispielsweise:

  • Zugänglichkeit der Schächte

  • Besonderheiten (Schäden, Geruchsbildung)

  • Reinigungsziel und Reinigungsparameter

  • Anzahl der Spülvorgänge

  • Zeitaufwand für die Reinigung

  • Wasserverbrauch

  • Räumgutmenge oder -volumen

  • Zeitaufwand für die Wasseraufnahme

(Bild: Picto Liste)

  • Zeitaufwand für das Umsetzen des Reinigungsfahrzeuges

  • Zeitaufwand für die Entsorgung des Räumgutes

  • sonstigen Aufwendungen usw.

  • eingesetzte Inspektionstechnik zur Feststellung des Reinigungsergebnisses

  • Abweichungen vom Einsatz-/Spülplan

Diese Informationen bilden die Grundlage für die Aktualisierung, Fortschreibung und iterative Optimierung der bedarfs- und zustandsorientierten Reinigungsplanung.

Die Beurteilungsmethoden, welche zur Bestimmung der Übereinstimmung zwischen Ausschreibung und erbrachter Leistung dienen, sollten beinhalten:

  • Optische Inspektion in den Schächten oder Inspektionsöffnungen

  • Optische Inspektion der Leitung (direkt, Spiegelung, TV-Inspektion, Drohnenbefliegung)

  • Ggf. Einsatz von Kanalmessboot, Dükervermessungsgerät oder Sonarmessung

Die Spezifikation sollte auch Aussagen darüber treffen, ob diese Untersuchungen stichprobenartig

(Bild: Frage)

Bereits im Hinblick auf die Qualitätskontrolle und Dokumentation sollten folgende Fragestellungen berücksichtigt werden:

  • Wurde das Abflussvermögen des Kanals wieder hergestellt?

  • Sind Beschwerden aufgrund von Geruchsbelästigungen im vorgegebenen Maß zurückgegangen?

  • Wurde die geplante Restablagerungshöhe in den gereinigten Abschnitten unterschritten?

  • Wurde eine maximale Ablagerungshöhe als prozentualer Anteil der Kanalprofilhöhe erreicht?