1352 Suchergebnisse:
(Bild: Picto Test)

Bei der Durchführung der Inspektionsmaßnahmen sind diese kontinuierlich und von Beginn an fachlich zu überwachen und zu begleiten. Hierzu zählt eine stichprobenartige Analyse der gesamten optischen und digitalen Inspektionsergebnisse. Unstimmigkeiten oder festgestellte Mängel sind umgehend zu klären und zu beheben – und die Ursachen hierfür zu beseitigen.

[DWAM149-5:2010]

26.01.2023

Lektionen

Diese Lektion gibt einen umfassenden Überblick über Verfahren der direkten und indirekten optischen Inspektion zur qualitativen Zustandserfassung von Leitungen und Kanälen sowie Schachtbauwerken. Sie gehört damit inhaltlich zum Themenblock „UNTERSUCHUNG“, der ersten der vier grundlegenden Aktivitäten im Rahmen des integralen Siedlungsentwässerungsmanagements nach DIN EN 752. Die hier dargestellten Verfahren der optischen Inspektion liefern wesentliche Grundlagen für die Beurteilung der Leistungsfähigkeit des Entwässerungssystems bzw. für die Erstellung des Sanierungsplanes.

Nach Abschluss dieser Lektion verfügen Sie über fundierte Kenntnisse bezüglich:

  • Anforderungen an die Inspektionsobjekte;
  • Zusammenstellung der erforderlichen Ausrüstung für die direkte optische Inspektion;
  • Untersuchungen bei der erweiterten Aufnahme des Schadensausmaßes;
  • Verfahren und Methoden der indirekten Inspektion und
  • deren Anwendungsfelder und -grenzen;
  • sowie Anforderungen an die Datenverwaltung, Datenerfassung, Datenexport und die Protokollierung mit einer Kanalerfassungssoftware.
(Bild: Muffenprüfgerät für den begehbaren Nennweitenbereich [FI-Städt]: Rinnenquerschnitt mit einseitigem Auftritt)

(Bild: "Instandhaltung von Kanalisationen" 4. Auflage, Band 2: Schäden, Schadensursachen, Schadensfolgen)Ohne funktionsfähige Abwasserentsorgungssysteme, d. h. Einrichtungen zur Sammlung, Ableitung, Behandlung oder Einleitung von Abwasser, ist die moderne Zivilisation nicht denkbar. Diesen Systemen wird nach wie vor nicht die notwendige Aufmerksamkeit gewidmet. Folgen davon sind, dass einerseits in vielen Kommunen noch heute überalterte und den modernen …

(Bild: "Instandhaltung von Kanalisationen" 4. Auflage, Band 4: Untersuchung)

Ohne funktionsfähige Abwasserentsorgungssysteme, d. h. Einrichtungen zur Sammlung, Ableitung, Behandlung oder Einleitung von Abwasser, ist die moderne Zivilisation nicht denkbar. Diesen Systemen wird nach wie vor nicht die notwendige Aufmerksamkeit gewidmet. Folgen davon sind, dass einerseits in vielen Kommunen noch heute überalterte und den modernen Anforderungen nicht mehr …

Unter dem Hauptkode „Wurzeln“ wird nach DIN EN 13508-2 das Hineinwachsen von Wurzeln von Bäumen oder anderen Pflanzen in den Kanal verstanden. Dies kann durch Anschlüsse, Rohrverbindungen oder Schadensstellen erfolgen.

[EN13508-2:2011]

(Bild: Wurzeleinwuchs in einem gemauerten Großprofilkanal )

Charakterisiert wird der Hauptkode über die Art der Wurzel:

  • Pfahlwurzel (Kodezusatz A)

  • Einzelne feine Wurzeln (Kodezusatz B)

  • Komplexes Wurzelwerk (Kodezusatz C)

Nach DWA-M 149-2 ist im Fall von Wurzeleinwuchs durch den (bzw. am) Anschluss zusätzlich der entsprechende Anschluss mit dem Hauptkode zur Bestandaufnahme BCA (Anschluss) zu beschreiben. Bei Wurzeleinwuchs durch Anschlüsse ist der Hauptkode BAHE (Schadhafte Anschlüsse) zu verwenden.

[DWAM149-…

Die Quantifizierung des Schadens bezieht sich immer auf den Hauptkanal und erfolgt in Form der Querschnittsverminderung in Prozent. Außerdem sollte die Lage des Schadens am Umfang aufgezeichnet werden.

(Bild: Wurzeln (BBA) - Komplexes Wurzelwerk (C) und 100 % Querschnittsverminderung )

Der besondere Aufbau der Wurzelspitze führt dazu, dass die Wurzel an Dichtegrenzen innerhalb des Bodens immer in die Richtung der geringeren Dichte wächst und in Hohlräumen praktisch gefangen wird [Stütz2007].

Aus diesem Grund wachsen Wurzeln bevorzugt entlang von Abwasserleitungen und -kanälen, da die Leitungszone häufig eine geringere Lagerungsdichte als der anstehende Boden aufweist.

Im Rahmen einer Studie wurde festgestellt, dass „für die Wurzeln …

Wurzeln wachsen nicht nur in defekte oder undichte Abwasserleitungen und -kanäle und deren Verbindungen, sondern auch in intakte, dem heutigen Stand der Technik entsprechende Rohrverbindungen.

In diesem Zusammenhang zeigte sich bei den Aufgrabungen, dass das Wurzelwachstum und das Wurzelbild oftmals die Schichtgrenzen des anstehenden Bodens bzw. des Materials der Leitungszone widerspiegeln. Die Wurzeln verliefen teilweise parallel zu den Leitungen, …

Zur Verhinderung von Wurzeleinwüchsen sollten nach Stützel et al. Rohrverbindungen folgende Anforderungen erfüllen [Stütz2004]:

  • Angemessener Gegendruck des Dichtmittels durch den Einsatz von mechanisch wirkenden Dichtmitteln, die eine hohe statische Sicherheit gegen äußere Druckbelastung haben

  • Abweisende Geometrie der Rohrverbindung (z. B. Einsatz von Steckverbindungen mit geringer Spaltenbildung)

  • Haftungsabweisende Oberflächenstruktur der Rohrleitung …

Zu den möglichen Schadensursachen von Wurzeleinwuchs gehören:

  • Nicht wurzelfeste Dichtstoffe oder Rohrverbindungen
  • Nicht fachgerecht hergestellte Rohrverbindungen
  • Risse (BAB)
  • Rohrbrüche (BAC)
  • Defektes Mauerwerk (BAD)
  • Fehlender Mörtel (BAE)
  • Schadhafte Anschlüsse (BAH)
  • Poröses Rohr (BAN)

Mögliche Schadensfolgen von Wurzeleinwuchs in Kanalisationen sind

  • Reduzierung der hydraulischen Leistungsfähigkeit

  • Verstopfungsgefahr

  • Rückstau

  • Infiltration (BBF) / Exfiltration (BBG)

  • Erhöhter Betriebsaufwand

Darüber hinaus können Wurzeleinwüchse auch zu einer Vergrößerung des ursächlichen Schadens bzw. zu einer teilweisen Zerstörung der Rohre oder Bauwerke führen.

Der Hauptkode „Eindringen von Bodenmaterial“ wird in DIN EN 13508-2 definiert als „anstehendes Bodenmaterial dringt in die Rohrleitung ein“. Der Begriff anstehendes Bodenmaterial beinhaltet in diesem Fall, das Verfüllmaterial der Leitungszone und den gewachsenen Boden.

[EN13508-2:2011]

(Bild: Rohrbruch – Fehlendes Wandsegment und Hohlraum sichtbar) (Bild: Eindringen von Bodenmaterial (BBD) im Bereich der Rohrverbindung)

Charakterisiert wird dieser Schaden nach der Art des eingedrungenen Bodens:

  • Sand (Kodezusatz A)
  • Torf (Kodezusatz B)
  • Feinmaterial z. B. Ton oder Schluff (Kodezusatz C)
  • Grobmaterial (Kodezusatz D)
  • Andere (Kodezusatz Z; weitere Anmerkungen sind aufzuzeichnen)

Die Quantifizierung des Schadens erfolgt über die prozentuale Angabe der Querschnittsminderung; seine Lage, bezogen auf den Umfang, ist aufzuzeichnen. Nach DWA-M 149-2 kann dieser Hauptkode sowohl als eigenständiger Kode als auch zur weiteren Beschreibung eines Primärschadens verwendet werden.

Der erstgenannte Anwendungsfall scheidet im Prinzip aus, da das anstehende Bodenmaterial über intakte Abwasserleitungen und -kanäle nicht eindringen kann. Folglich …

Als Ursache für das Eindringen von anstehendem Bodenmaterial kommen verschiedene Primärschäden in Frage. Hierzu gehören alle Formen von sogenannten Undichtigkeiten durch die das Bodenmaterial in den Kanal gelangen kann, wie beispielsweise

  • klaffende Risse,

  • Rohrbruch / Einsturz,

  • verschobene Verbindung,

  • fehlende Mauersteine/Ziegel mit Boden sichtbar oder

  • fehlender Mörtel.

Liegen undichte Abwasserleitungen und -kanäle darüber hinaus ständig oder …

Die folgende Bildserie zeigt das Verhalten von Schluffen und Sanden im Bereich einer Undichtigkeit. Bei Infiltration von Grundwasser oder anderem Fremdwasser (z. B. aus benachbarten, undichten Wasserversorgungsleitungen) werden feinere Bodenpartikel so lange ausgespült, bis sich oberhalb der Undichtigkeit ein stabiler Filter aufbaut.

(Bild: Eindringen von Bodenmaterial (BBD) - Bild 1) (Bild: Eindringen von Bodenmaterial (BBD) - Bild 2) (Bild: Eindringen …

(Bild: Bodeneintrag bindiger Böden bei Undichtigkeiten in Anlehnung an Jones)

Bei bindigen Böden nach DIN 1054 (Tone, tonige Schluffe und Schluffe sowie ihre Mischungen mit nichtbindigen Böden, wenn der Gewichtsanteil der Bestandteile mit Korngrößen < 0,06 mm mehr als 15 % beträgt) findet der Feststoffeintrag im Bereich der Schadensstelle hauptsächlich durch Bodenerosion infolge der inneren Belastung statt. Dies erfolgt bei Rissschäden mit einer Rissbreite ≥ …

Zu den möglichen Schadensfolgen von eindringendem Bodenmaterial zählen:

  • Schädigende Auswirkungen auf benachbarte Leitungen, Bauwerke, Straßenoberbau (Hohlraumbildung, Straßeneinbrüche)

  • Änderung der Bettungsbedingungen mit Folgeschäden wie Rohrbruch/Einsturz (BAC), Verformung (BAA) oder Rissbildung (BAB)

  • Ablagerungen bis hin zur Verstopfung

  • Erhöhter Betriebsaufwand

Werden mit dem infiltrierenden Grundwasser oder infolge der Bodenerosion durch innere Belastungen bei Schäden mit „Boden oder Hohlraum sichtbar“ Bodenpartikel mit eingespült, so führt dies einerseits zu Ablagerungen bis hin zu Verstopfungen und andererseits zu lokalen Änderungen der Bettungsbedingungen durch Auflockerung des Bodens in der Leitungszone bzw. einer mehr oder weniger großen Hohlraumbildung [WRC1983] [NN1986g] [Quick1979].

Letztere bewirkt …

Hindernisse, auch Abflusshindernisse genannt, sind Gegenstände oder Materialien, die im Leitungsquerschnitt liegen, in diesen hineinragen oder ihn kreuzen, so dass die für einen ordnungsgemäßen Abfluss des Abwassers erforderliche freie Querschnittsfläche nicht mehr vollständig zur Verfügung steht. In diesem Zusammenhang stellen planmäßig integrierte Bauteile (wie z. B. Reduzierstücke, Schieber, Drossel- oder Rückstauklappen) keine Abflusshindernisse …